Samstag, 5. November 2016

Die vergangene Nacht war die Hölle

Die vergangene Nacht war die Hölle. Die Halsschmerzen hatten sich ein wenig verflüchtigt. Trotzdem fühlte sich Tamsin heute früh hundeelend. So sehr, dass sie schon Angst hatte, ins Krankenhaus zu kommen. „Ich fühlte so einen Druck im Magen, als ob etwas raus will, aber nicht raus kann. Dad meint, das kann auch vom Herzen sein, und wenn ich was mitm Herzen hab, muss ich im Krankenhaus bleiben.“ Zu allem Überfluss muss heute wieder diese nervige, alljährliche Gogenkrogmesse stattfinden. Das reinste Gewinnspielparadies. Tamsins Eltern fahren nur deswegen dort hin, in dem naiven Glauben, ordentlich ein Paar Preise abzusahnen. Was sonderbarer Weise nie der Fall ist. Nie. „Naja, ganz selten gewinnen sie mal etwas. Aber dann auch so einen Mist, den kein Mensch gebrauchen kann.“ Tamsin kann einfach nicht nachvollziehen, wie man so viel Geld für Gewinnnspiele ausgeben kann. Aber letztlich kann es ihr auch egal sein. „Das wäre es auch, würden sie mich nicht immer zu sowas mitschleppen und dann stundenlang da warten lassen, während sie ungehalten ihr tausend Karten ausfüllen.“ Tamsin hält nicht viel von sowas. „Der hauptsächliche Zweck für Gewinnnspiele ist das Sammeln von Adressen.“, glaubt sie. „Die Adressen werden dann verkauft, damit irgendwelche Firmen die Postkästen mit Werbung zumüllen können.“ Ausnahmsweise war Tasmin dankbar für ihr Leiden, da sie nicht mit brauchte.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen