Die vergangene Nacht war die Hölle. Die
Halsschmerzen hatten sich ein wenig verflüchtigt. Trotzdem fühlte sich Tamsin
heute früh hundeelend. So sehr, dass sie schon Angst hatte, ins Krankenhaus zu
kommen. „Ich fühlte so einen Druck im Magen, als ob etwas raus will, aber nicht
raus kann. Dad meint, das kann auch vom Herzen sein, und wenn ich was mitm
Herzen hab, muss ich im Krankenhaus bleiben.“ Zu allem Überfluss muss heute
wieder diese nervige, alljährliche Gogenkrogmesse stattfinden. Das reinste
Gewinnspielparadies. Tamsins Eltern fahren nur deswegen dort hin, in dem naiven
Glauben, ordentlich ein Paar Preise abzusahnen. Was sonderbarer Weise nie der
Fall ist. Nie. „Naja, ganz selten gewinnen sie mal etwas. Aber dann auch so
einen Mist, den kein Mensch gebrauchen kann.“ Tamsin kann einfach nicht
nachvollziehen, wie man so viel Geld für Gewinnnspiele ausgeben kann. Aber
letztlich kann es ihr auch egal sein. „Das wäre es auch, würden sie mich nicht
immer zu sowas mitschleppen und dann stundenlang da warten lassen, während sie ungehalten
ihr tausend Karten ausfüllen.“ Tamsin hält nicht viel von sowas. „Der
hauptsächliche Zweck für Gewinnnspiele ist das Sammeln von Adressen.“, glaubt
sie. „Die Adressen werden dann verkauft, damit irgendwelche Firmen die
Postkästen mit Werbung zumüllen können.“ Ausnahmsweise war Tasmin dankbar für
ihr Leiden, da sie nicht mit brauchte.
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