Eigentlich sollte es ein schön
entspannter Tag werden. Ohne Stress, Arztbesuche oder sonst etwas. Doch dann –
wie typisch – kam mal wieder alles anders. Weil ihre Mutter raus wollte und
Tamsin mit ihrem früh morgendlichen Hunger nicht bis deren Heimkehr warten
wollte, beschloss sie, sich einen Nudelbecher zuzubereiten. Eigentlich hatte
sie keinen Bock darauf. „Schon wieder Nudeln? Muss das sein!?“ Aber was hätte
sie sonst essen sollen? Kochen kann sie nicht, in der altmodischen, unordentlichen
Küche ihrer Eltern fehlt ihr sowieso jegliche Motivation. Während das Wasser
kochte, ging ihr Dad schon mal vor, das Wasser in ihr Zimmer rüberbringen. Tasmin
mag es nicht, wenn jemand in ihr Zimmer geht. Also hat sie sich beeilt. Ein
fataler Fehler! Nachdem sie das kochende Wasser in den Nudelbecher gegossen und
alles umrühren wollte, berührte ihr kleiner Finger den metallenen Wasser Kocher,
den sie nicht weit genug weggestellt hatte. „Heiß!“, dachte sie und zuckte
intuitiv zurück. Dabei hat sie den Nudelbecher nicht schnell genug losgelassen.
Durch den zuckenden Ruck schwappt das kochende Wasser über den Rand, direkt auf
ihre Hand. „Aua!“ Das Wasser-Soßen Gemisch verteilt sich auch über ihren Pulli.
Erschrocken stürzte sie zur Spüle. Kaltes Wasser muss auf die Verletzung, weiß
sie. Gleichzeitig schaufelt sie mit der anderen Hand Wasser über ihren Pulli. Soße
auf Kleidung verursacht unangenehme Gerüche. Trotz des Schocks ist ihr dies
bewusst.
Im Anschluss starrt sie auf ihre rote,
brennende Haut. „Bitte“, fleht sie in Gedanken, „Bitte lass es keine Blase
werden!“ Die Stelle ist riesig und brannte noch mehrere Stunden wie die Hölle. „Ich
habe mir sogleich im Internet ein paar Tipps bezüglich Brandwunden
rauchgesucht. Nicht mit Eis kühlen. Okay. Zu spät. Keine Salben rauf tun. Zu
Spät. Mh, die Wunde ist nicht offen, vielleicht verzeiht mir meine Haut auch diesen
Fehler.“
Zwei Stunden später brennt es
immer noch. Die Rötung verblasst langsam. Tamsin verspürt erste Erleichterung. „Eine
Blase von der Größe eines Marmeladendeckels hätte mir gerade noch gefehlt.“
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