Mittwoch, 23. November 2016

Bienensummen im November

Tamsins Tag begann heute recht entspannt. Ihr neuer Schreibtisch fügt sich wunderbar in das Bild ihrer Gemächer ein. Mit der Tapete mit dem schwarzen Steinmuster und den vielen Kerzen in alten Messingleuchtern fühlt sie sich, wie in einem alten Schloss. Das war das Positive. „Meine Zähne bereiten mir Sorgen.“, beklagt Tamsin sich. Dort, wo ihr oben und unten die Backenzähne fehlen klafft ein Loch, an das sie sich einfach nicht gewöhnen kann. Und damit ist nicht das Zahnloch im Zahnfleisch gemeint. Inzwischen kann sie auf der Seite wieder kauen. Wenigstens etwas.


Während Tamsin ahnungslos an ihrem Computer sitzt und an einem Roman arbeitet – Sie hat ein Ziel vor Augen! – vernehmt sie plötzlich ein leises Brummen. Sie erhebt sich und späht durch die offene Tür, die sie, um ein wenig Hitze abzulassen, weil der Gasofen zu heiß ist und nicht mehr niedriger eingestellt werden kann, die in einen anderen Raum. „Es summt laut, wie eine Biene.“ Könnte aber auch eine Hornisse sein. Die tummeln sich dort öfters, ebenso wie Spinnen und sonstiges Getier, dass sich durch die undichten Ritzen der dünnen Holzwände einen Weg nach Innen sucht. Unsicher schließt Tamsin die Tür. Vor stechenden Insekten hat sie großen Respekt! Während Tamsin also geduldig an der halboffenen Tür steht und lauscht, um die Richtung des Eindringlings ausfindig zu machen, kehrt plötzlich Stille ein. Zweifel überkommen sie. „War das wirklich eine Biene?“, fragte sie sich, denn es hätte auch von draußen kommen können. „Oder war es ein Rasenmäher? Möglich wäre es. Erst letztens habe ich zu dieser Jahreszeit jemanden rasenmähen gesehen.“


Doch Tamsins erstere Vermutung wurde schon nach einer Weile bestätigt. Draußen ist es nicht kalt. Gestern war Tamsin ohne Jacke draußen und hat nicht gefroren. Dabei friert sie leicht, selbst für eine Frau. „Die Viecher erwachen wohl aus dem Winterschlaf.“, so ihre Vermutung. Im Lauf des Tages wurde es dann durch offene Fenster nach draußen getrieben.


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