Freier Freitag

Aufgrund einer Teamsitzung haben alle Teilnehmer heute „frei.“ Gut, denn Tamsin nutzt die Zeit, mit ihren Eltern nach Lübeck zu fahren. Doof, denn als Hausaufgabe müssen alle einen Vortrag vorbereiten. „Welches Thema soll ich nehmen?“, grübelt Tamsin.

Schließlich entscheidet sie sich für Computer. „Dazu kann ich wenigstens etwas sagen, ohne alles ablesen zu müssen.“

Mit ihren Eltern war Tamsin in Lübeck. Auch wenn dies etwas Besonderes ist, ist es doch immer dasselbe. Derselbe Parkplatz, weil ihr Dad mit einhundert prozentiger Sicherheit weiß, dass es wo anders in der ganzen Stadt nie und nimmer einen freien Platz geben würde! Derselbe Weg – mit einem Umweg zum Bahnhof zu Saturn. Ein weiter Weg, aber wenn dort zwischen den vielen freien Plätzen kein Parkplatz mehr frei ist... Tja.

Wie immer gab es danach Torte und Sushi. „In viele große Geschäfte waren wir nicht, weil dort selten etwas zu finden ist.“ Mit moderner Mode kann Tamsin nichts anfangen. „Trotz der Unterschiede sieht alles letztlich doch irgendwie gleich aus.“ Besonders diese modischen, hellen grau/beige-Farbtöne der einfarbigen Oberteile sind... grässlich. Einfarbig, oder bedruckt mit albernen Schiffzügen oder Bildern, die ebenfalls alle gleich aussehen. Gesichter von Models, Schmetterlinge, Blumen. Oder eben Streifen. „Langweilig!“ Seit der private Modeladen in Lübeck pleite gegangen ist, hat Tamsin es nicht einfach. „Ich weigere mich, mich den Normen zu beugen, mich der Masse anzupassen!“

Zudem sucht Tamsin wieder einen Laptop. Alle geeigneten Modelle sind derweil ausverkauft. Übrig bleiben nur die kleinen Mini-Dinger mit ihren SSD Festplatten. „Ich verstehe nicht, wieso es keine größeren Convertible Notebooks mit anständiger Leitung im Geschäft zu kaufen gibt!“ 256GB SSD – Standard im Jahr 2017. Begrenzte Lebensdauer und wenig Speicher. „Gerade bei einem Notebook gäbe es nichts Lästigeres, als über all eine externe HDD mitzuschleppen, nur, weil der interne Speicher zu gering ist.“ Was denken die Hersteller sich nur!?