Montag, 8. Juni 2020

WG gartengruppe


Die Sonne scheint und es ist warm. Aber das ist an einem Montag kein Grund zur Freude.
Ich habe mir mein Nudel Auflauf aufgetaut, den ich heute um 10 Uhr essen wollte, während ich durch das offene Fenster der WG Besprechung der Gruppe 2 lausche.

Tja. Als ich um 9:45 Uhr in die Küche gehen, um den Nudel Auflauf zu holen, traf ich eine Mitbewohnerin, die mir verkündete, dass am Freitag erklärt wurde das nun wieder beide Gruppen zusammen sein dürfen. Und die Besprechung würde um 10 Uhr für alle stattfinden.
Das konnte ich nicht glauben. Einen Augenblick später kam die Betreuerin, und ich habe dann noch mal nachgefragt. Ja, sagte sie, und da das Wetter so schön ist wird im Anschluss auch noch die gartengruppe stattfinden..
Das hat mich geärgert, weil meine Planung für die Tonne war. Ich habe mich beeilt, den Auflauf innerhalb 10 Minuten so gut es ging aufgegessen, um satt zu werden und das schöne essen wollte ich auch nicht wegwerfen, dass ich mir extra für einen besonderen Tag gemacht habe.
Nachdem verkünden meines Unbehagens bezüglich dessen sagte die Betreuerin, dass die nicht wusste, dass ich da bin und dachte, ich wäre in der Tagesstätte. Sie weiß von den wechselnden Zeiten, aber irgendwie anscheinend auch nicht…

So, anschließend hier ist es eine Stunde lang Hecke schneiden. ich bin direkt als erste in den Stall gegangen, weil ich das machen wollte und Angst hatte, dass wieder alle anderen die wurden Aufgaben bekommen und ich nur das, was keiner will.
Die Arbeit war eigentlich ganz angenehm. Besser als Gras aus den Fugen zu kratzen.

Hätte ich die andere Bewohnerin in der Küche nicht getroffen, hätte ich von all dem nichts gewusst, wäre im Zimmer geblieben und die anderen hätten alleine gearbeitet. Tja, Pech. Wie immer.

In der Tagesstätte wird heute ebenfalls Gartenarbeit stattfinden. Hm, ich kann es positiv sehen, dass ich dadurch ein bisschen Bewegung habe und das dauert ja auch nicht länger als eine Stunde dort. Dennoch würde ich lieber was anderes machen, so was wie spielen oder etwas was mir Spaß macht.

Ich fühle mich gestresst. den anderen würde das nicht interessieren. Die würden sagen, dass ich dann halt jeder andere Mensch normal frühstücken und wenn ich nachmittags nach hause komme Mittag essen soll. Das macht mich wieder wütend. Immer soll man sich anpassen und tun was normal ist, das tun, was alle tun…

Vielleicht sollte ich mir wirklich das Gummi Boot kaufen. Das Geld hätte ich, und solange ich noch lebe, kann ich das Leben doch auch für schöne Sachen nutzen und nicht nur sparen oder mich einschränken…

In5 Minuten muss ich los. Am liebsten würde ich mich ausruhen und einen Film gucken.

…….

Sonderlich besser wurde der Tag dann jedoch auch nicht. Entweder Unkraut ziehen oder Paletten streichen. Ich habe mich für letzteres entschieden, der braucht man sich wenigstens nicht ständig bücken.
das Malen in dem komischen orange war ganz angenehm, aber als ich fertig war, wurde anstatt sich zu bedanken, dass ich das übernommen habe, nur gemeckert, dass ich das noch nicht gut genug gemacht habe und noch mal besser machen soll. Das habe ich dann auch gemacht, dass alle zufrieden waren. In der Zwischenzeit haben die andere Pause gemacht, ich zwar auch ein bisschen, aber weniger. Dann sollte ich weiter die hellen Stellen ausbessern, wo es hieß: Fr. X ist mit Malen beschäftigt, die anderen können ja in der Zeit was spielen.
So spielen hatte heute keine Lust, aber ich es hätte mich richtig geärgert, wenn ich meine freiwillige Aufgabe zu Ende machen müsste, während andere spielen.

Zum Ende konnte ich mir ein bisschen Klee ausgraben und mitnehmen. Seit einer Woche habe ich den Topf dabei, bin aber nie dazu gekommen. Naja, habe mich nicht getraut alleine im Stall nach einer Schaufel zu suchen und hatte auf den ersten Blick keine gefunden.

Zu Hause stand ich eine Stunde lang in der Küche. Habe kartoffelecken im Ofen gemacht und einen Salat. Und ein bisschen saubergemacht. In der Spüle waren wieder Essens Reste. ich bin mir sicher, dass kurz vorher die Betreuerin in der Küche war und ihre Dosen ausgewaschen hat. Bin aber nicht hundertprozentig sicher, dass es von ihr ist. Eher 95%. Ein bisschen frech wäre das schon. Wenn andere sich darüber beschweren sagt sie, man soll die Personen darauf ansprechen. Dann kann es doch nicht sein, dass sie die Küche selbst so hinterlässt?

Der Tag kam mir irgendwie ein bisschen vor, wie ein Vollzeit Arbeitstag. den ganzen Tag nur Pflicht Aufgaben erledigen, so fühlt es sich an, auch wenn es insgesamt an Arbeitszeit nur zwei Stunden waren.
Eigentlich wollte ich noch mal einkaufen. Aber viel Lust habe ich jetzt nicht mehr. Muss ja auch noch mal duschen.

Am Abend hat er es wieder ein bisschen geschneit… die durch die Depression und Traurigkeit entstandenen Taschentücher, sahen aus wie große weiße Schneeflocken, wie sie sich auf dem Boden verteilt haben, weil ich den Mülleimer im Dunkeln nie getroffen habe.
Erst um 11:30 Uhr abends konnte ich einschlafen. Der Tag war anstrengend und dazu kam wieder das Gefühl, alleine zu sein. Niemanden zu haben, der mal mit mir wegfahren würde.
Ja, Dave würde gerne viele Sachen mit mir unternehmen, aber irgendwie klappt das auch nie wirklich und immer mit dem teuren Bus macht das auch keinen Spaß.

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