Freitag, 26. Juni 2020

Hoffnung

Heute früh war ich sehr müde und hätte am liebsten weiter geschlafen. Tom hat mich geweckt. Das ist viel schöner als von so einem Wecker geweckt zu werden. Dann habe ich auch jemanden zum Reden und bin nicht allein.

heute waren es ungefähr 30 Grad in der Sonne waren. Selbst im Schatten habe ich geschwitzt. Auch in der Tagesstätte war das heute nicht so spannend. Zuerst sollten wir gießen.ich habe mich zu spät gemeldet, dann hat eine andere sich gemeldet, dann wurde gefragt wer hinten Gießen würde, und dann habe ich mich gemeldet, weil das besser ist, als wenn die mich dann fragen würden, ob ich das mache. Sich freiwillig zu melden macht einen besseren Eindruck. Vor allem wenn man weiß, dass man sowieso etwas machen muss. 
ich wusste nicht was Unkraut ist und habe nicht alles gegossen, dann hat die Betreuerin kontrolliert und gesagt, ich muss das noch mal machen. Es war noch zu trocken.
Irgendwie fällt mir das schwer zur Last, dass ich ständig alle Aufgaben, für die ich mich freiwillig melde, sowie auch das mit den Paletten anmalen, nicht gut genug mache. Anstatt Lob, dass ich das überhaupt gemacht habe, im Gegensatz zu anderen die gar nichts tun, gibt es irgendwie immer nur Kritik und ich muss nacharbeiten. 

Irgendwann nächste Woche wird das Jobcenter mich anrufen, wahrscheinlich um zu fragen, ob ich nicht wegen der Ausbildung erkundigt habe. Viel konnte ich nicht herausfinden. Vielleicht würde ich lieber jeden Tag 3 Stunden Toiletten putzen, als eine angenehme Beschäftigung, wenn ich dafür täglich lange Zug oder Bus fahren muss und auch noch lange laufen muss und spät zu Hause bin. Sowas, wo ich schon um 7 Uhr los muss zum Bus oder Zug komme will ich nicht noch mal machen. Dann bin ich bestenfalls um 15 Uhr zu Hause, tue dann was essen und kann um 18 Uhr schon wieder schlafen gehen, damit ich am nächsten Tag auch ausgeruht erwache.
Aber das finde ich schon wieder diese kreisenden zwangsgedanken, an die ich nicht weiter gedenken will
die von der Therapie, die neue Termine machen wollten mit mir, melden sich auch nicht.
jetzt kommt wieder öfters der Gedanke, dass ich vielleicht doch verflucht bin und schon in der Hölle bin. das ist meine Erklärung dafür, dass immer alles so schwierig und kompliziert und schlecht ist und nie etwas richtig Gutes passiert. Nie das, was ich mir am meisten wünsche.

das betreuungsverfahren wegen des gesetzlichen Betreuers, die nicht beantragt habe, wird noch einmal neu gestartet. der Mann, der sich darum kümmern sollte, hat das nicht hingekriegt, dann hat die aus der Tagesstätte sich beschwert und jetzt kümmert sich eine Frau darum.
Vor zwei Wochen sollte ja das Gespräch mit ihm und den Betreuern hier stattfinden, aber der ist einfach nicht gekommen. 

das gute ist, dass ich nun weiß, welche Fragen mir dann noch mal von der Frau gestellt werden und ich nicht besser darauf vorbereiten kann. Ich muss begründen, wofür ich einen gesetzlichen Betreuer benötige und dass ich das wirklich brauche.
eigentlich soll ich lernen, alles alleine zu schaffen, aber es ist zu viel und ich fühle mich überfordert und bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt irgendwann alles komplett schaffen werde, so wie andere Menschen. 

Mich hat irgendein Tier, keine Mücke, gestochen, sodass ich die letzte Woche kaum schlafen konnte. Endlich juckt es nicht mehr und geht wieder weg. 


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