„Das
Schicksal bestimmt den Lauf des Lebens. Niemand vermag, einen Kampf dagegen zu
gewinnen.“, denkt Tamsin. Sie weiß, dass der Lauf ihres Lebens vorbestimmt ist
und alles so passiert, wie es passieren soll. Nicht geschieht grundlos. Sie kann
sich dagegen auflehnen, aber letztlich wäre dies nur ein Umweg, der sie dennoch
ans vorbestimmte Ziel führen wird. „Es ist mein größter Alptraum, das Leben zu
leben, das andere mir vorschreiben!“ Und wenn dies geschieht und es sie in den
Wahnsinn treibt, denn soll es so sein.
Denn
es wird passieren. Tamsin ist schwach. „Tamsin macht alles, was andere ihr
sagen.“, hatte ihr Dad gestern gemeint, als sie eine Makrone mit der Gabel
verspeist, weil er meckert, wenn sie mit den schmutzigen Fingern das Essen anfasst.
Das war schwierig. Aber sie hat es getan.
„Er
hat Recht. Ich tue wirklich immer, was andere verlangen. Selbst wenn ich
darunter leide, ich mache immer weite raus Angst vor noch schlimmeren
Konsequenzen.“ Einmal hatte sie sich geschworen, nie wieder zu leiden, um
anderen einen Gefallen zu tun. Andere kommen damit schließlich auch immer
durch.
Und
doch hat sie sich selbst verraten und ist nun wieder genau da, wo sie niemals sein
wollte. „Ich bin schwach, seelisch und körperlich. Ich kann nichts außer das,
was andre mir vorschreiben.“ Seit zwei Tagen kratzt ihr Zahn wieder an der
Zunge und das tut weh, und sie weiß nicht, ob der Schmerz real oder nur
Einbildung ist. „Tamsin, geh in den HWI Bereich. Pack die Gläser weg. Scheuer
den Edding von der Tischplatte. Geh in den Kiosk. Benutz die Gabel. Wasch dir
die Hände. Tu dies, tu das, du bist jung und gesund, du kannst das!“, sagen
sie. Und Tamsin gehorcht.
„Ich
hasse mich dafür!“
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