Nun,
da es 2 Wochen vorbei ist, kehren die Panikattacken zurück. Tamsin kann
schlecht schlafen, grübelt nach und weint. Die Rede ist von der Kasse. Und der
Maßnahme. Es ist vorüber, doch es ist noch lange nicht zu Ende. Tamsin weiß,
dass es weitergehen wird und es gibt keinen Weg daran vorbei. „Ich glaube am
schlimmsten ist die Tatsache, dass es Zwang ist.“
Tamsin
erinnert sich daran, als sie ihren Führerschien gemacht hat und beide Prüfungen
sofort bestanden hat. „Ich habe das alles geschafft, sogar ohne mit dem Fahrlehrer
zu reden.“ Sie hatte Motivation und Freude daran!
Auch
an der Kasse muss sie Ängste überwinden und tun, was gesagt wird. Hier ist es
jedoch Zwang. Sie muss es ohne jede Freude. Die Wut darüber bremst sie in ihrer
Besserung aus, fühlt sie. „Es zieht mich runter, sodass ich ständig lustlos bin
und nur noch schlafen will.“ In den Kochgruppen ist sie zurückhaltend, weil die
Maßnahme ihr das Gefühl gibt, dass ihr Wille und das, was sie sagt sowieso
niemandem kümmert. Sie ist bedrückt und versucht es gar nicht erst, etwas zu
erreichen.
„Ich
hasse den Kiosk. Und den Zwang, es tun zu müssen!“
Wäre
es freiwillig, wäre es vielleicht alles ganz anders. Vielleicht könnte sie dann
Freude empfinden, wenn sie wüsste, dass sie die Wahl hätte. Tamsin braucht
Freude an einer Sache, damit sie diese gut machen kann und einen Nutzen daraus
ziehen kann. Anderenfalls ist es nur ein Zwang, bei dem sie froh ist, wenn er
vorbei ist du sie sich ausruhen kann, wodurch sie letztlich nur müde ist und von
ihrem sowieso schon kurzen Tag noch weniger hat. „Aber wen kümmert das schon…?“
„Durch
den Stress und das Grübeln, das genau solchen Stress auslöst, kann ich mich
schwerer konzentrieren. Meine Gedanken kommen langsamer, ich brauche länger, um
Dinge zu verstehen. Alles ist ganz anders als früher vor zwei Jahren, als Logik
und Organisieren mir Spaß gemacht hatten, weil mir das alles so leichtfiel.“
Heute ist jeder Gedankengang ein Kampf. „Ich habe nie in der Öffentlichkeit
geweint! Doch heute ist es mir egal, was die anderen denken. Ich muss an mich denken,
sonst tut es ja niemand.“
Tamsin
will nicht mehr sein wie vor 10 Jahren, wo sie stumm alles getan und jeden
Befehl in sich hineingefressen hat und den Schmerz akzeptiert hat. Damals 2007
gab der Gedanke, dass es nur für 1 Jahr ist, ihr die Kraft, es zu überstehen. „Es
sind nur noch 3 Monate. 12x Kasse.“ Sie hofft, dass danach etwas Besseres
passiert und sie sich endlich auf den Abbau von Ängsten und ein motiviertes,
heiteres Leben konzentrieren kann. Nur durch Freude entsteht Glück.
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