Dienstag, 4. Dezember 2018

Zugreise zum Arzttermin


Heute hatte ich den Vorletzten Diagnose Termin in Lübeck. Dazu sollte ich mit dem Zug alleine dorthin fahren. Eine Mitbewohnerin hat dort ebenfalls Termine und wir sind dann zusammen hingefahren. Also wir haben uns am Bahnhof getroffen. Der Zug war ziemlich voll. Aber es war nicht so schlimm wie ein Schulbus.
Obwohl ich genau pünktlich beim Arzt Termin eingetroffen bin, musste ich noch eine Viertelstunde warten. Zeit, die von meiner Termin Zeit abging. Besonders gut war dieser Termin auch nicht. Es wurden nur organisatorische Sachen geklärt. Wie das mit dem Fahrgeld. Dann habe ich erfahren, das im nächsten Jahr nur noch nachmittags Termine frei sind. Da ich gerade heute gelernt habe bzw. lernen du, zu dieser Zeit mit dem Zug dorthin zu kommen war ich danach ziemlich verzweifelt. So könnte ich auch um 15 Uhr hinfahren ohne große Angst zu haben, allerdings ist die Umsteigezeit auf 8 Minuten begrenzt und wenn der Zug Verspätung hat tut der Anflug Zug abfahren und dann weiß ich nicht weiter. Der mit dem Bus dauert länger und ich würde trotzdem zu spät kommen. Außerdem wäre ich dann erst um 18 Uhr oder noch später wieder zu Hause. Ich weiß nicht ob ich dann trotzdem vorher in die Tagesstätte müsste und ich hatte danach nicht einmal Zeit mehr zum Essen, weil ich sofort zum Zug müsste.
Diese Sorge hat mich begleitet. Vielleicht ändert sich aber auch noch was an den Termin.
Im Anschluss dessen hatte ich noch einen anderen Termin bei einer anderen Frau. Die Mitbewohnerin hatte damals gesagt, sie würde auch nicht warten, damit wir zusammen zurückfahren können, aber heute hatte sie gesagt, dass sie nicht warten kann und doch noch in die Stadt wird und ich dann, wenn ich länger bräuchte als eine Stunde alleine zurückfahren müsste. Das fand ich nun nicht so toll. Ich mag es nicht, wenn Leute ihre Pläne spontan ändern. Ich habe ihr eine Nachricht geschrieben und sie hat mir dann noch mal gesagt, wann der Bus zur Haltestelle oder besser gesagt zum Bahnhof kommt. In meiner Pause habe ich den Fahrplan angeschaut. Mich über Wartezeiten und umsteigen geärgert.

Der andere Termin, wo es wahrscheinlich um eine Untersuchung auf Asperger Syndrom geht, war ungewöhnlich. Es wurde mit einer Kamera aufgenommen. Wir wurden komische Fragen gestellt, ich sollte Bilder Geschichten erzählen und zwischendurch double spontane Standardgespräche über das Wetter oder den Strand. Darauf konnte ich nicht so gut reagieren. Aber das kann ich ja nie. Ich verstehe auch nicht so ganz was das für eine Prüfung sein sollte.

Der anschließende Weg zurück war nicht schwierig. Allerdings fand ich ihn anstrengen. Am Bahnhof wollte ich etwas essen, konnte mich aber nicht entscheiden was das sein sollte. Hamburger oder Nudeln. Hunger hatte ich irgendwie auf keins von beiden. Also habe ich gar nichts gegessen. Als der Zug kam, war er ganz leer. Als er erfuhr, war er ganz voll. Ausgerechnet neben mir saß eine Mutter mit zwei Kindern. Die Kinder waren laut, unruhig, haben mich öfters mal angestoßen. Das hat mich genervt. Ich brauchte Ruhe. Habe mich aber nicht getraut, mich umzusetzen.
Als ich dann mit dem Fahrrad nach Hause gefahren bin, habe ich Pommes gegessen und mich dann hingelegt. Ich war todmüde. Hätte am liebsten geschlafen. Habe das Licht ausgemacht und mit Don telefoniert. Er ist irgendwie komisch. Ich habe ihn gesagt dass mich seine Unordnung stört und ich nicht mit ihm zusammenziehen mag. Dann sagt er ich bin komisch und er ist dann komisch, weil ich auch komisch bin. Darauf hatte ich dann gar keine Lust mehr. Und wieder gab es Streit.

Abends sind wir mit der WG zum Essen gefahren. In ein Restaurant. Meine Nudeln waren eigentlich ganz gut. Auch wenn es mir irgendwie am Ende doch zu viel war. Ich wusste nicht was ich so trinken nehmen sollte. Denn nur Standard Getränke sind in der Gruppe erlaubt. Ich wollte ein Wasser, hatte aber die Sorge, dass es das nicht mehr Kohlensäure gibt und die anderen die Wasser bestellt hatten bekam nur eine ganz kleine Flasche. Das wäre mir zu wenig. Ich hatte schon Sorge, dass meine mittelgroße Brause nicht reichen würde. Denn wenn ich durstig bin mag ich nicht mehr essen. Am Ende war doch alles gut.
Es war ein schöner Abend. Bin dann allein zu Fuß nach Hause gegangen. Einige sind auch schon früher gegangen. Ich hatte aber keine Lust noch eine halbe Stunde dazu setzen, wenn die anderen paar Leute sich unterhalten. Mich spricht sowieso kaum jemand an. Und zu Hause bin ich sofort ins Bett gegangen. Und habe gut geschlafen. Das ist das Positive an so einem anstrengenden Tag. Ich kann gut schlafen und auch in der Nacht durchschlafen.

Trotzdem hoffe ich, dass wir nächstes Jahr endlich mal woanders essen gehen. Sofern ich dann noch hier wohne. Nur weil die irgendwann mal eine schlechte Erfahrung gemacht haben mit zu engen Sitzplätzen und in diesem Restaurant so viel Platz war bedeutet das doch nicht, dass dies das einzige gute Restaurant mit viel Platz ist und man woanders überall eng sitzen muss. Typisch menschliches Denken ist das.

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