Heute
fand von der Tagesstätte aus das Weihnachtsessen statt. Wir sind dazu nach Lübeck
gefahren. Zuerst waren wir im Hansemuseum. Es war sehr modern, dunkel und es
gab viel zu lesen, was mir nicht so gefiel. Es war eigentlich mehr Text als
Ausstellungsstücke. Ich war froh dass ich wenigstens nicht ganz alleine da
rumlaufen musste und immer bei irgendwelchen Leuten aus der Gruppe dabei war.
Nur am Schluss als es noch ein zweiten Teil der Ausstellung gab, den einige
nicht sehen wollte, habe ich mich alleine auf dem Weg gemacht. Habe noch das
Gefängnis und ein alter Gerichtssaal besichtigt. War dort ganz alleine. Das
hatte mir besser gefallen als die Schiffe und sonstigen Fundstücke, von denen
allerdings nicht so vieles zu sehen waren und dafür mehr Beschreibungen zu
lesen da waren.
Auf
das Essen hatte ich mich gefreut. Ich hatte vorher nämlich gelesen, dass es in diesem
asiatischen Restaurant auch Sushi gibt. Ich wusste nicht wohin es geht. Ein
wenig enttäuscht war ich dann, als wir an einem Erlebnisrestaurant ankamen.
Dasselbe kannte ich bereits aus Kiel und war davon nicht so begeistert. Denn da
hatten wir mal essen rausgeholt und das war nicht schön.
Wir
saßen an alle zusammen und einen großen Tisch und konnten uns dann an einem
Buffet bedienen. Es war eine große Essensauswahl. Demnach waren dort auch viele
Leute. Der Laden war sehr groß und voll und demnach auch sehr laut weiß. Das
war die ich nicht so toll. Ich mag es lieber ruhiger und vornehm.
Das
Sushi war kein frisch zubereitetes, sondern irgendeins aus der Fabrik, denn es
schmeckt es schlimmer als das von Aldi. Die Nudeln waren in Ordnung. Am besten
waren noch die Garnelen. Ich habe mich reichlich bedient bis ich satt war. So
wie alle anderen auch. Ein Mensch hat vier große Teller vollgegessen. Das Essen
war allgemein qualitativ nicht so hochwertig, aber wenn die anderen das mögen
und den wichtig war, dass man viel bekommt, so viel man will. Dann ist das so.
Ich hoffe, dass es nächstes Jahr, falls ich dann noch in der Gruppe bin, nicht
wieder dorthin geht. Wobei das ja meistens so ist, wenn denen etwas gut
gefällt, dann wollen die nichts anderes mehr. Ohne zu wissen ob anderes nicht
doch noch besser ist.
Aber
anstatt mich darüber zu beklagen sollte ich froh sein über ein kostenloses
Essen und immerhin bin ich satt geworden.
Aktuell
bin ich jedoch immer noch etwas traurig und betrübt, weil ich es nicht nett
oder angenehm finde immer nur allein zu sein. Traurige Gedanken kreisen durch
meinen Kopf. Ich bekomme allgemein sogar noch weniger Beachtung als der Hund.
Fühle mich wie ein Mitläufer der zwar da ist, aber kaum wahrgenommen wird.
Als
wir um 3 Uhr wieder hier waren, bin ich sofort nach Hause gefahren. Ich war
müde. Und es war regnerisch. Ich war froh wieder zu Hause zu sein und vor allem
sehr froh, dass ich nicht noch wie so manch andere auf einen Bus warten musste
der mich dann nach Hause bringt. Besonders ärgerlich ist es, wenn man mit dem
Bus fährt und der Bus gerade abgefahren ist und man eine Stunde auf den
nächsten warten muss. Ich bin froh, dass sowas nicht mehr zu meinen
Alltagssorgen zählt.
Darüber
bin ich sehr erleichtert. In weniger als fünf Minuten war ich zu Hause. Dennoch
habe ich immer mal wieder gewisse Ängste, dass es irgendwann mal wieder soweit
sein wird. Dass ich irgendwo hinmuss, wo ich früh morgens mit dem Schulbus
fahren muss und damit über eine Stunde allein für den Weg vergeude, während ich
momentan ungefähr 5 Minuten mit dem Fahrrad brauche. Das ist schon ein großer
Unterschied zu damals in Lensahn. Um 14 Uhr war Feierabend und um 3:15 Uhr
nachmittags war ich erst zu Hause. Gerade denke ich, wenn man Vollzeit arbeitet
bis 17 Uhr dann wäre man mit dem Bus von dort aus erst nach 18 Uhr zu Hause. 8
Stunden Arbeit, eine Stunde Pause, 2 Stunden Fahrt und damit wäre man an einen
Vollzeit Arbeitstag 11 Stunden unterwegs. Zurzeit wurde gesagt, dass Vollzeit
erstmal nichts für mich ist, aber das heißt nicht, dass die Angst davor weg
ist. Derzeit ist sie nicht so präsent denn es gibt andere Sorgen die mich
beschäftigen.
Der
Kummer keine Freunde zu haben ist sehr groß. Obwohl ich in dem letzten Jahr
viel erreicht habe hat sich bezüglich der Sorgenfreiheit kaum etwas verändert.
Ich bin nicht alleine, denn ich habe Dave, der mich gernhat. Trotzdem fühle ich
mich als wäre ich ein einziger Mensch in einem abgetrennten Universum fern von
der Außenwelt der gesellschaftlichen Realität.
Wenn
ich eines Tages Vollzeit arbeite und damit nicht mal mehr genug Zeit zum
Schlafen habe, geschweige denn zum Kochen und so weiter, würde ich es recht
keine Zeit für Freunde und ein Sozialleben haben. Außer am Wochenende.
Momentan
habe ich Zeit und ich bin ein einer Gruppe mit Leuten denen es ähnlich geht wie
mir, ja aber ich versage wieder. Ich hoffe es einfach nicht. Ich sitze still am
Rande, ignoriere die anderen und die ignorieren mich. So wie es schon in der
Schule war. So wie immer. Nie ändert sich etwas.
Ich
habe das Gefühl, egal was sich ändert, es wird nie besser. Damals wollte ich
immer ausziehen. Und nun bin ich ausgezogen und bin immer noch so traurig wie
vorher. Vielleicht sogar noch trauriger. Damals habe ich mich zwar nach
Freunden und solchen Dingen gesehen, wusste aber, dass ich keine Möglichkeit
hatte die zu kriegen. Nicht in dem Dorf bei den Eltern. Und habe ich die
Möglichkeit, aber ich schaffe es nicht. Dieses Wissen, es zu können aber nicht
zu schaffen, betrübt mich sehr.
Ich
habe keine gute beste Freundin die zu mir hält und mit der ich über alles reden
kann. Ich bin alleine.
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