Freitag, 21. Dezember 2018

Weihnachtsessen Tagesstätte


Heute fand von der Tagesstätte aus das Weihnachtsessen statt. Wir sind dazu nach Lübeck gefahren. Zuerst waren wir im Hansemuseum. Es war sehr modern, dunkel und es gab viel zu lesen, was mir nicht so gefiel. Es war eigentlich mehr Text als Ausstellungsstücke. Ich war froh dass ich wenigstens nicht ganz alleine da rumlaufen musste und immer bei irgendwelchen Leuten aus der Gruppe dabei war. Nur am Schluss als es noch ein zweiten Teil der Ausstellung gab, den einige nicht sehen wollte, habe ich mich alleine auf dem Weg gemacht. Habe noch das Gefängnis und ein alter Gerichtssaal besichtigt. War dort ganz alleine. Das hatte mir besser gefallen als die Schiffe und sonstigen Fundstücke, von denen allerdings nicht so vieles zu sehen waren und dafür mehr Beschreibungen zu lesen da waren.

Auf das Essen hatte ich mich gefreut. Ich hatte vorher nämlich gelesen, dass es in diesem asiatischen Restaurant auch Sushi gibt. Ich wusste nicht wohin es geht. Ein wenig enttäuscht war ich dann, als wir an einem Erlebnisrestaurant ankamen. Dasselbe kannte ich bereits aus Kiel und war davon nicht so begeistert. Denn da hatten wir mal essen rausgeholt und das war nicht schön.
Wir saßen an alle zusammen und einen großen Tisch und konnten uns dann an einem Buffet bedienen. Es war eine große Essensauswahl. Demnach waren dort auch viele Leute. Der Laden war sehr groß und voll und demnach auch sehr laut weiß. Das war die ich nicht so toll. Ich mag es lieber ruhiger und vornehm.
Das Sushi war kein frisch zubereitetes, sondern irgendeins aus der Fabrik, denn es schmeckt es schlimmer als das von Aldi. Die Nudeln waren in Ordnung. Am besten waren noch die Garnelen. Ich habe mich reichlich bedient bis ich satt war. So wie alle anderen auch. Ein Mensch hat vier große Teller vollgegessen. Das Essen war allgemein qualitativ nicht so hochwertig, aber wenn die anderen das mögen und den wichtig war, dass man viel bekommt, so viel man will. Dann ist das so. Ich hoffe, dass es nächstes Jahr, falls ich dann noch in der Gruppe bin, nicht wieder dorthin geht. Wobei das ja meistens so ist, wenn denen etwas gut gefällt, dann wollen die nichts anderes mehr. Ohne zu wissen ob anderes nicht doch noch besser ist.
Aber anstatt mich darüber zu beklagen sollte ich froh sein über ein kostenloses Essen und immerhin bin ich satt geworden.

Aktuell bin ich jedoch immer noch etwas traurig und betrübt, weil ich es nicht nett oder angenehm finde immer nur allein zu sein. Traurige Gedanken kreisen durch meinen Kopf. Ich bekomme allgemein sogar noch weniger Beachtung als der Hund. Fühle mich wie ein Mitläufer der zwar da ist, aber kaum wahrgenommen wird.

Als wir um 3 Uhr wieder hier waren, bin ich sofort nach Hause gefahren. Ich war müde. Und es war regnerisch. Ich war froh wieder zu Hause zu sein und vor allem sehr froh, dass ich nicht noch wie so manch andere auf einen Bus warten musste der mich dann nach Hause bringt. Besonders ärgerlich ist es, wenn man mit dem Bus fährt und der Bus gerade abgefahren ist und man eine Stunde auf den nächsten warten muss. Ich bin froh, dass sowas nicht mehr zu meinen Alltagssorgen zählt.

Darüber bin ich sehr erleichtert. In weniger als fünf Minuten war ich zu Hause. Dennoch habe ich immer mal wieder gewisse Ängste, dass es irgendwann mal wieder soweit sein wird. Dass ich irgendwo hinmuss, wo ich früh morgens mit dem Schulbus fahren muss und damit über eine Stunde allein für den Weg vergeude, während ich momentan ungefähr 5 Minuten mit dem Fahrrad brauche. Das ist schon ein großer Unterschied zu damals in Lensahn. Um 14 Uhr war Feierabend und um 3:15 Uhr nachmittags war ich erst zu Hause. Gerade denke ich, wenn man Vollzeit arbeitet bis 17 Uhr dann wäre man mit dem Bus von dort aus erst nach 18 Uhr zu Hause. 8 Stunden Arbeit, eine Stunde Pause, 2 Stunden Fahrt und damit wäre man an einen Vollzeit Arbeitstag 11 Stunden unterwegs. Zurzeit wurde gesagt, dass Vollzeit erstmal nichts für mich ist, aber das heißt nicht, dass die Angst davor weg ist. Derzeit ist sie nicht so präsent denn es gibt andere Sorgen die mich beschäftigen.
Der Kummer keine Freunde zu haben ist sehr groß. Obwohl ich in dem letzten Jahr viel erreicht habe hat sich bezüglich der Sorgenfreiheit kaum etwas verändert. Ich bin nicht alleine, denn ich habe Dave, der mich gernhat. Trotzdem fühle ich mich als wäre ich ein einziger Mensch in einem abgetrennten Universum fern von der Außenwelt der gesellschaftlichen Realität.

Wenn ich eines Tages Vollzeit arbeite und damit nicht mal mehr genug Zeit zum Schlafen habe, geschweige denn zum Kochen und so weiter, würde ich es recht keine Zeit für Freunde und ein Sozialleben haben. Außer am Wochenende.

Momentan habe ich Zeit und ich bin ein einer Gruppe mit Leuten denen es ähnlich geht wie mir, ja aber ich versage wieder. Ich hoffe es einfach nicht. Ich sitze still am Rande, ignoriere die anderen und die ignorieren mich. So wie es schon in der Schule war. So wie immer. Nie ändert sich etwas.
Ich habe das Gefühl, egal was sich ändert, es wird nie besser. Damals wollte ich immer ausziehen. Und nun bin ich ausgezogen und bin immer noch so traurig wie vorher. Vielleicht sogar noch trauriger. Damals habe ich mich zwar nach Freunden und solchen Dingen gesehen, wusste aber, dass ich keine Möglichkeit hatte die zu kriegen. Nicht in dem Dorf bei den Eltern. Und habe ich die Möglichkeit, aber ich schaffe es nicht. Dieses Wissen, es zu können aber nicht zu schaffen, betrübt mich sehr.
Ich habe keine gute beste Freundin die zu mir hält und mit der ich über alles reden kann. Ich bin alleine.

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