Freitag.
„Es
war ein sehr stressiger Freitag für mich. Nach der Tagesstätte bin ich sofort
nach Hause gefahren, um in der WG noch zu putzen. Ausgerechnet heute muss ich
das große Zimmer oben putzen. Ich habe mich beeilt. Gleichzeitig noch etwas
Kleines zu essen gemacht. Und dann auf die Eltern gewartet. Wir sind dann übern
Weihnachtsmarkt gegangen und haben was getrunken. Ich hatte ständig das Gefühl
Zeitdruck zu haben. Obwohl ich doch eigentlich noch Zeit hatte. Außerdem hatte
ich Angst dass die zu lange bleiben würden. Das passierte aber nicht.
Don
kam eine Stunde zu früh. Ich habe mir vorher noch einen Fisch gebraten, den die
Eltern mitgebracht hatten. Eigentlich wollte ich den eingefrorenen aber das war
der nicht und so musste ich den heute noch essen, weil der 3 Tage nicht
überstehen würde. Ich habe mich beeilt.
Nachdem
er mit einem großen Koffer und ein paar Bild schenken, die ich eigentlich gar
nicht haben wollte, angekommen war, sind wir in die Stadt gegangen. Haben ein
bisschen eingekauft und sind spazieren gegangen. Über den Weihnachtsmarkt. Der
ist hier sehr klein. Und eine Tasse Glühwein kostet über 3 €. Für das Geld
bekamen wir schon vier Getränkeflaschen, auch wenn das etwas anderes war. Ich
hatte gesagt, dass er nur am Freitag schon kommen könnte, wenn ich dann
trotzdem einen Film gucken und früh schlafen gehen könnte. Damit war er
einverstanden. Nach dem Film sind wir schon um 8 Uhr schlafen gegangen. Ich war
sehr müde. Er jedoch nicht. War sehr unruhig. Er hat wieder auf dem Boden
geschlafen. Der ist kalt und hart. Aber mein Bett ist zu klein. Und ich mag es
nicht in einem so kleinen Bett zu eng aneinander gedrückt zu sein. Da könnte
ich mich gar nicht mehr bewegen. Außerdem schnarcht er. Die Nacht war für mich
unruhig.
Samstag.
Am
nächsten Morgen bin ich allein aufgestanden, habe mir einen Kaffee gemacht und
ferngesehen, bis er wach wurde. Er ist so einer, der ständig küssen und
kuscheln will und auf die Dauer nervt mich das.
Er
wollte die ganze Zeit über etwas anderes machen, doch ich wollte dass wir uns
an den Plan halten und erstmal was backen und dann essen und danach etwas
anderes machen. Das fiel ihm schwer. Auch fand er es komisch, dass ich schon
vor 12 Uhr essen wollte. Aber ich hatte eben Hunger. Und mein Hunger hält sich
nicht an Uhrzeiten. Wir haben da Nudeln gekocht. Er wollte mir die Arbeit
abnehmen, aber das gefiel mir nicht. Trotzdem hat er geholfen. Anschließend
wollten wir Sterntaler backen. Ich hatte schon fertigen Teig. Allerdings hat
dann eher die ganze Arbeit übernommen. Ich wollte auch mal Kekse ausstechen
oder das Marzipan ausstechen, aber das hat er nicht zugelassen. Das hat mich
dann etwas geärgert. Angeblich weil ich auch nicht immer alles nur machen soll
und er was für mich machen wollte. Die Kekse wurden dann nicht perfekt.
Zwischendurch kam meine Mitbewohnerin und die beiden haben sich unterhalten.
Die hat Familienprobleme.
Dann
haben wir noch Schokolade auf die Kekse gemacht und anschließend aus Marzipan
formen ausgestochen. Na ja, das hat er dann gemacht.
Zwischendurch
konnte ich alles auf Video aufnehmen. Und viele Bilder machen.
Er
hat mit dem Rauchen für die Tage aufgehört, obwohl ich gemerkt habe, dass es
ihm fehlte. Er ist am letzten Tag hat er sich alleine gehört. Wollte sogar noch
mal Geld fürs neue Zigaretten haben. Aber ich verleihe kein Geld.
Zwischendurch
hat er sich noch die Fingernägel bemalt. Schwarz mit Glitzer rot und gold.
Abends sind wir dann noch mal rausgegangen. Zum Hafen. Da ist einer aus
Eislaufbahn. Wir haben was getrunken und sind dabei am See lang gegangen. So
etwas habe ich noch nie gemacht. Wollte sowas schon immer mal machen. Mit
jemanden nachts im Dunkeln spazieren gehen und dabei was trinken und Spaß
haben.
Er
hat jeder schon gesagt, dass er sowas nicht gerne macht und auch so schnell nicht
mehr machen wird. Mit dem Trinken meine ich. Angeblich will er deswegen nicht
einmal mehr an Silvester anstoßen.
Diesmal
gingen wir etwas später ins Bett. Es war schwierig ihn davon zu überzeugen,
dass es mir zu eng in meinem Bett war. Er wollte ständig bei mir drin schlafen.
Aber das ging nicht.
Mich
hat genervt, dass er mir immer wieder sagte, wie und was ich machen soll.
Mit
langen Haaren sieht er gut aus. Wäre der Beischlaf kein so großes Thema, wäre
ich echt glücklich!
Sonntag.
Wir
haben gegessen; wollten zuerst Kartoffeln kochen, aber ich wollte das nicht
extra alles kaufen und bezahlen, und dann den Rest des Tages Wii gespielt. Das
war lustig. Bis et dann zum Bus musste. Vorher hat er mir beim putzen geholfen.
Hat das Bett gemacht. Es war voller Zucker von dem Popcorn aus der Mikrowelle. Bei
dem Anblick hätte ich heulen können.
Die
enorme Unordnung war grauenhaft! Ständig musste ich aufräumen. Es hat mich
nervös gemacht.
Er
meinte immer noch, ich würde seine Frau werden und das wir zusammen ziehen.
Aber wie soll ich dieses Chaos aushalten?
Tatsächlich
war ich erleichtert, als ich wieder alleine war. Und zittrig. Angst vor einer
ernsthaften Beziehung und Angst, ihn anderenfalls ganz zu verlieren. Beides
wäre blöd.
Ich
weiß nicht weiter. Es war schön, nicht alleine zu sein.
Trotz
der vielen Dinge die mich an ihn stören fühle ich mich wieder einsam und
allein. Bin traurig. Und erschöpft.“
Über
die Tage hat sie oft mit Dave geschrieben, und als Don fragte, wer das war,
sagte sie, es wäre Tina. Schlecht fühlt sie sich deswegen nicht, da er ihr ja
auch öfter Lügen erzählt. Demnach ist es nur gerecht.
Tamsin
will keinen Sinn lügenden Chaoten mit psychischen Problemen. Die hat sie selbst. Oft denkt sie, ob Dave für sie nicht doch der
richtige wäre. Hmm…
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