Die WG
fährt heute nach Ikea. Tamsin geht ins Jobcenter. Bei ihrem Glück ist der
Termin gerade heute, sodass sie nicht mit zum Einkaufen kann – was sie ärgert,
nun, da sie langsam die Ängste zunehmend verliert und fähig wird, das alleine
zu tun. Nach dem Termin wird sie wohl in die Maßnahme fahren, und wenn ihr
Glück ihr weiterhin treu ist, Unmengen von Schüler bedienen, stehen, einen
Krach ertragen, der das Trommelfell zum Surren bringt und danach den dreckigen
Boden fegen, weil diese Menschen nicht fähig sind, zu essen, ohne das die
Hälfte davon am Mund vorbeigeht und den Raum flutet.
Im Internet
hat Tamsin sich über Ausbildungen informiert, konnte jedoch nichts Hilfreiches
herausfinden. Sie möchte eine machen, hat aber Angst, dies in Vollzeit nicht
durchzuhalten. „Ich will nicht zu den Menschen gehören, die ihre Ausbildung
abbrechen und dann putzen gehen.“ „Es
könnte so schön sein. Morgens früh los, ok, das ist ätzend, aber alleine mit
einem Auto losfahren, um etwas zu lernen, was mir Freude bereitet und dennoch danach
Zeit zum Kochen, Haushalt etc. zu haben.“ Nichtmehr Arbeitslos zu sein. Etwas
erreichen – und dabei glücklich sein!
In der
Maßnahme ändert sich gerade viel. Tamsin hat eine neue Chefin. Nun hat sie
Angst, dass nicht mehr so schön wird wie vorher, dass sich nun niemand mehr um
ihre Sorgen kümmert und es wird wie 2007.
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