Dies
war der wohl anstrengendste Tag seit Tamsin in JOBB ist! Kiosk. Den ganzen Tag.
Zwar waren es nur 3 kurze Pausen, doch Tamsin musste an die Kasse. "Ich
will/soll mich nicht abhetzen, aber ich denke: Je schneller ich mache, umso
schneller bin ich fertig." Dadurch passieren Fehler. Tamsin drückt die
falschen Tasten. Hm. Viel lästiger ist das Begrüßen der Kunden. Dich bedanken,
verabschieden, die Summe sagen. 30x hintereinander dasselbe sagen. "Wenn
ein Anleiter danebensteht, gebe ich mir mühe. Aber wenn nur die Kollegin dabei
ist, tue ich, was ich kann ohne mich zu verausgaben."
In
der Pause wurde Karten gespielt. Einer der Anleiter hat dies sogar
vorgeschlagen. Tamsin findet es komisch, dass sie und die andere Frau währenddessen
nicht zu den anderen in den EDV Raum dürfen, so wie das sonst immer ist.
Als
ihre Kollegin während der zweiten Schicht rausgenommen wird, weil es ihr nicht
gut ging und die Chefin nichts riskieren will, geht auch bei Tamsin die Sonne
unter. "Ich sollte dann Pause machen. Eine ganze Stunde musste ich alleine
im Gruppenraum hocken!" Warum durfte sie nicht zu den anderen in den EDV
Raum? Die haben dort keine feste Arbeit, bei der Tamsin stören könnte.
Tamsin
versucht auf ihrem Handy ein Roman zu lesen, was sie immer gern tut, kann sich
jedoch nicht konzentrieren. Sie war froh, als die Pause zu Ende war - und
wütend, weil sie den Kiosk danach größtenteils alleine aufräumen musste. Alle Flaschen
und den Süßkram zurück in die Kammer... Fegen… Tische Wischen…
In
einem Gespräch kam die Idee auf, dass der Kiosk für Tamsin noch verlängert
werden könnte. Und das nur durch Tamsins Neugierigen Fragen. „Warum kann ich
nicht einfach den Mund halten!?!? Alles, was ich sage, ist falsch. Alles, was
ich sage, ist falsch. Alles, was ich sage, ist falsch. Und das macht es nur
noch schlimmer.“
Ihre
Füße schmerzen trotz der Sitzpause. "Wir sind dann noch ein bisschen
spazieren gegangen." Den halben Weg zur Haltestelle und zurück. Danach war
dann plötzlich Feierabend. 5 Minuten, bevor Tamsins Bus kam. Tränen der Wut
steigen ihr in die Augen. Sie ist müde, erschöpft, hungrig und hat Schmerzen. Ein
wenig mehr Zeit am Nachmittag käme ihr sehr gelegen. „Hätten wir unsere Taschen
mitnehmen dürfen, hätte ichs geschafft.“
Die
anderen gehen heim, während Tamsin auf den nächsten Bus wartet, der nach einer
Stunde kam. „Nicht weinen!“, denkt sie. „Nicht vor den anderen!“
Zu ihrem
Staunen durfte sich die Zeit am PC verbringen, ehe sie auf geschundenen Füßen
los humpelt. Selbst ihre Musik konnte sie nicht von ihrem kreisenden Gedanken
ablenken. Ob das auch mit dem PTBS zu tun hat?
Daheim
angekommen isst Tamsin Sushi. Puh! Zum Kochen hat sie nämlich keine Zeit. Es
war 16:15 und Tamsin wäre am liebsten ins Bett gefallen und nie wieder
aufgestanden. „Doch dann hätte der Tag nur aus Arbeit und schlafen bestanden. Essen
und Freude wären weggefallen, und sowas würde mich depressiv machen. Denn so
ein Leben wäre nicht lebenswert.“
Beklagen
tut Tamsin sich nicht. Sie kennt die doofen Sprüche, die sie dafür ernten
würde, noch von JOBB 2007. "Das ist das
normale Arbeitsleben. Teile dir deine Zeit besser ein. Daran gewöhnst du dich noch.
Das Leben ist kein Zuckerschlecken."
Sie
hallen in ihren Gedanken wieder, verursachen Panik und eine Übelkeit, von der
Tamsin sich nur durch die Wiederholung vom RTL Dschungelcamp im TV ablenken
kann!
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