Mittwoch, 24. Januar 2018

Der große Kiosk Tag


Dies war der wohl anstrengendste Tag seit Tamsin in JOBB ist! Kiosk. Den ganzen Tag. Zwar waren es nur 3 kurze Pausen, doch Tamsin musste an die Kasse. "Ich will/soll mich nicht abhetzen, aber ich denke: Je schneller ich mache, umso schneller bin ich fertig." Dadurch passieren Fehler. Tamsin drückt die falschen Tasten. Hm. Viel lästiger ist das Begrüßen der Kunden. Dich bedanken, verabschieden, die Summe sagen. 30x hintereinander dasselbe sagen. "Wenn ein Anleiter danebensteht, gebe ich mir mühe. Aber wenn nur die Kollegin dabei ist, tue ich, was ich kann ohne mich zu verausgaben."

In der Pause wurde Karten gespielt. Einer der Anleiter hat dies sogar vorgeschlagen. Tamsin findet es komisch, dass sie und die andere Frau währenddessen nicht zu den anderen in den EDV Raum dürfen, so wie das sonst immer ist.
Als ihre Kollegin während der zweiten Schicht rausgenommen wird, weil es ihr nicht gut ging und die Chefin nichts riskieren will, geht auch bei Tamsin die Sonne unter. "Ich sollte dann Pause machen. Eine ganze Stunde musste ich alleine im Gruppenraum hocken!" Warum durfte sie nicht zu den anderen in den EDV Raum? Die haben dort keine feste Arbeit, bei der Tamsin stören könnte.
Tamsin versucht auf ihrem Handy ein Roman zu lesen, was sie immer gern tut, kann sich jedoch nicht konzentrieren. Sie war froh, als die Pause zu Ende war - und wütend, weil sie den Kiosk danach größtenteils alleine aufräumen musste. Alle Flaschen und den Süßkram zurück in die Kammer... Fegen… Tische Wischen…

In einem Gespräch kam die Idee auf, dass der Kiosk für Tamsin noch verlängert werden könnte. Und das nur durch Tamsins Neugierigen Fragen. „Warum kann ich nicht einfach den Mund halten!?!? Alles, was ich sage, ist falsch. Alles, was ich sage, ist falsch. Alles, was ich sage, ist falsch. Und das macht es nur noch schlimmer.“

Ihre Füße schmerzen trotz der Sitzpause. "Wir sind dann noch ein bisschen spazieren gegangen." Den halben Weg zur Haltestelle und zurück. Danach war dann plötzlich Feierabend. 5 Minuten, bevor Tamsins Bus kam. Tränen der Wut steigen ihr in die Augen. Sie ist müde, erschöpft, hungrig und hat Schmerzen. Ein wenig mehr Zeit am Nachmittag käme ihr sehr gelegen. „Hätten wir unsere Taschen mitnehmen dürfen, hätte ichs geschafft.“
Die anderen gehen heim, während Tamsin auf den nächsten Bus wartet, der nach einer Stunde kam. „Nicht weinen!“, denkt sie. „Nicht vor den anderen!“


Zu ihrem Staunen durfte sich die Zeit am PC verbringen, ehe sie auf geschundenen Füßen los humpelt. Selbst ihre Musik konnte sie nicht von ihrem kreisenden Gedanken ablenken. Ob das auch mit dem PTBS zu tun hat?

Daheim angekommen isst Tamsin Sushi. Puh! Zum Kochen hat sie nämlich keine Zeit. Es war 16:15 und Tamsin wäre am liebsten ins Bett gefallen und nie wieder aufgestanden. „Doch dann hätte der Tag nur aus Arbeit und schlafen bestanden. Essen und Freude wären weggefallen, und sowas würde mich depressiv machen. Denn so ein Leben wäre nicht lebenswert.“

Beklagen tut Tamsin sich nicht. Sie kennt die doofen Sprüche, die sie dafür ernten würde, noch von JOBB 2007. "Das ist das normale Arbeitsleben. Teile dir deine Zeit besser ein. Daran gewöhnst du dich noch. Das Leben ist kein Zuckerschlecken."
Sie hallen in ihren Gedanken wieder, verursachen Panik und eine Übelkeit, von der Tamsin sich nur durch die Wiederholung vom RTL Dschungelcamp im TV ablenken kann!

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