Samstag, 15. Oktober 2016

Träume


In letzter Zeit träumt Tamsin oft von Dingen, die ihr Unterbewusstsein sehr beschäftigen. Dinge, die sie sich sehnlichst wünscht oder Dinge, vor denen sie Angst hat.
Letzte Nacht träumte sie wieder einmal, fliegen zu können. Dies ist ein sehr häufiger Traum. Einfach die Hände ausstrecken und abheben. Das Fliegen hat sie schon immer fasziniert. Seit frühester Kindheit. Damals wollte sie immer Pilotin werden. Mit einem Kleinflugzeug über Städte fliegen. In der Zwischenzeit ist dieses Ziel verflogen und sie weiß, dass sie das mit meinem Schulabschluss wahrscheinlich sowieso niemals schaffen würde. Wenn sie jedoch so darüber nachdenke, was es so für Berufe gibt; langweilige, anstrengende Tätigkeiten, ist der Traum vom Fliegen vielleicht doch ein Traum, der es wert ist, geträumt zu werden.
Momentan läuft wieder Projektarbeit in der Maßnahme. Es war eine Abschlusspräsentation zu erstellen, in der alle gemachten Fotos dieses Jahres als Diashow vorgeführt werden. Weil es dort nicht die dafür nötigen Programme gibt, brachte sie ihren Laptop mit. Zunächst war noch alles gut, aber als ihr zwei Tage vorher bewusstwurde, dass es jetzt ernst wird, kamen die Träume. Obwohl es nie zuvor geschehen ist und die Wahrscheinlichkeit nicht sehr groß ist, hatte sie Angst, im Bus oder auf dem Weg zur Haltestelle überfallen zu werden. Dass zwei große, starke Kerle kommen und ihr die Tasche aus der Hand reißen. Sicher, niemand weiß, was sie dabeihatte und es könnte auch bei einer kleineren Tasche passieren, aber, wenn man teure Dinge mit sich rumschleppt, ist diese Sorge dennoch größer. Sie beruhigte sich, indem sie sie einredet, dass der Laptop sowieso schon alt und etwas langsam ist und an einem billigen TN Display niemand große Freude haben würde.
Die Projektarbeit macht Spaß. Videoschnitt kann nicht jeder. Sie findet es schade, keine Chance zu haben, so etwas Beruflich tun zu dürfen, nur, weil sie nicht den dafür nötigen Abschluss hat. Vielleicht ändert sich das ja noch. „Ich versuche, der Zukunft positiv entgegen zu blicken.“

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