Heute
war der letzte offiziell gemeinsame Tag in der Maßnahme. Es gab eine große
Verabschiedung. Tamsin und einige andere Teilnehmer haben zwar noch eine Woche dort,
aber heute und gestern fand die krönende Abschlussfeier statt. Tamsin hatte mit
zwei Leuten aus Fotos und den gemachten Videos (das Meiste kam von ihr) eine
Präsentation an ihrem Laptop erstellt, die an einer großen Leinwand gezeigt
wurde. Den Leuten hat es gefallen, sie haben applaudiert! Jeder hat zudem eine
DVD davon erhalten.
Später: Von
einer Person hatte Tamsin den Privatauftrag erhalten, eine Diashow zu
erstellen. „Sowas kann nicht jeder, und ich finde es toll, auch mal etwas
Schönes zu können, was sonst so gut wie keiner kann.“
Es gab
viel zu Essen. Am besten waren die frittierten Kreppel. Die würde sie
vermissen. Zum Schluss wurden Bücher verteilt, in die jeder etwas für den
anderen reinschreiben sollte. Wünsche, Kritik. „Ich war mal wieder viel zu
ehrlich.“, gesteht Tamsin ein wenig beschämt. Ja, Ehrlichkeit ist ihr wichtig,
aber zu viel Ehrlichkeit kann verletzend sein und damit kann nicht jeder
umgehen. Leider. „Aber ich hasse Lügen aus Höflichkeit!“
„Ich find’s schade, dass es nun alles zu
Ende ist. Dabei hatte ich am Anfang so viel Panik – eine Harz4-Maßnahme! Oh
Gott!“ Obwohl sie immer das Gefühl hatte, nie wirklich zu der überaus freundlichen
Gemeinschaft dazu zu gehören. Sie wollte sich immer einfügen, Gespräche führen,
aber hatte es nie richtig geschafft. „Und jetzt ist es vorbei.“ Zwei Jahre sind
eine lange Zeit. Doch jetzt kommen sie ihr vor, wie ein Wimpernschlag. „Die
schönsten Zeiten vergehen immer am schnellsten.“
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