Tamsin ist aufgeregt. Der
Moment ihres Umzuges rückt näher. Ihre Eltern wissen dies nicht. Sie wären
verletzt, wenn Tamsin es ihnen nur 3 Tage vorher verraten würde, aber
gefühllos, wie Tamsin gegen ihren Willen manchmal ist, verspürt sie deswegen
keinen großen Kummer. Sie hat genug Sorgen um sich selbst, besonders mit ihrem
nervigen Zahn, der ihr wieder schlaflose Nächte beschert. Da will sie sich
nicht auch noch die Kommentare ihrer Eltern anhören. Im Grunde haben sie nichts
damit zu tun. Alles Wichtige wird aus der Maßnahme heraus geregelt.
Und doch hat Tamsin an diesem
Tag ein schlechtes Gewissen. "Im Bus saß ich wie üblich an der Tür. Eine
Kollegin saß auf der anderen Seite neben mir. Vor uns befand sich eine
Rollstuhlfahrerin mit einer Tüte Einkäufe im Gepäck. Bereits beim Platznehmen
hatte Tamsin eine große, volle Colaflasche bemerkt, die im Gang lang. Als der
Bus anfuhr kullerte sie gegen die Tür. Die Frau kam nicht ran, konnte während
der Fahrt auch nicht ihre Bremsen ihres Stuhles lösen und nach der Flasche
greifen. Kurz darauf erreichte der Bus die nächste Haltestelle. Im hinteren
Bereich wollte jemand aussteigen, und alle Türen glitten auf. Die Colaflasche
fiel auf die Straße, und der Bus fuhr weiter." Tamsin hat dies unbehaglich
beobachtet. Es ist traurig, so hilflos zu sein wie diese Frau. Doch ihre Angst,
die Flasche aufzuheben und der Frau zu geben, hatte sie nicht überwinden
können.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen