Dienstag, 18. August 2020

auf und ab

die Betreuer haben geschimpft, dass die Küche unten angeblich ganz versifft aussieht. Dabei ist eigentlich alles sauber, nur manchmal spritzt etwas an den Schrank und die Leute wissen das nicht weg und schmutziges Geschirr es in den Schubladen. Deswegen habe ich mir vorgenommen, heute am Sonntag, wenn die anderen in der Kirche sind, das mal alles in die Spülmaschine noch mal zustellen. Ich habe nämlich keine Lust darauf, dass wir uns alle wieder an einem freien Tag treffen und die Küche zusammen sauber machen. Mich stört nämlich, dass eine Person immer so tut, als wäre sie der Chef und alles leiten will, wer was macht und wer wann gehen darf. Das macht mich wütend und deswegen will ich das nicht.

der vergangene freitag an der Tagesstätte war für mich wieder so schlimm, dass ich zum Weinen in die Toilette gegangen bin.

einige Leute durften sich aussuchen, was sie freiwillig machen und eigentlich standen heute Rätsel auf dem programmplan. Stattdessen wurde gesagt, dass ich die Bretter von dem neuen gartenhaus putzen soll. die lagen ein paar Monate im Garten und waren ziemlich dreckig an einigen Stellen.
Ich musste es tun und ich denke, vielleicht war das eine Strafe dafür, dass ich mich neulich, als ich die Tische abwischen musste, nicht richtig bemüht habe und die danach noch so schmutzig waren, dass die Betreuerin noch mal nachwischen musste.
Allerdings habe ich die Bretter nicht komplett hundertprozentig sauber bekommen. Ich saß fast eine Stunde davor. Die Betreuerin meinte wieder, ob ich mich wirklich richtig bemüht hätte?
mir kamen die Tränen, weil ich es hasse, wenn Menschen mir Anweisung geben für Dinge, die mir überhaupt nicht gefallen und die ich trotzdem tun muss. Das hat mich so ein Lensahn damals erinnert, wo ich die Toiletten putzen musste…
Aber ich wollte danach kein Gespräch mehr deswegen führen, weil sowieso immer gesagt wird, dass ich auch mal Sachen tun muss die ich nicht will und das alles normal ist. Tabletten gegen die Traurigkeit wollte ich jedoch nicht nehmen, weil ich nachmittags noch im hansapark wollte.Dort war es ziemlich leer, nur die großen achterbahnen waren so voll, dass ich mich da nicht anstellen wollte.für mich lohnt es sich nicht, über 20 Minuten zu warten, nur für 2 Minuten hoch und runterfahren.

Frau Sue hatte mit mir besprochen, dass ich immer aufschreiben soll was ich wann esse und jeden Tag 2 km laufen soll. Das hatte ich nicht gemacht, weil das eine ist mir zu anstrengend und das andere habe ich einfach nicht geschafft mit dem laufen, weil ich so viel andere Sachen zu tun hatte. Sie meinte, dass ich es nicht ernst meinen würde und dass es dann keinen Sinn hätte, weiter mit mir zu arbeiten. Daher frage ich mich, ob die Tagesstätte nächsten Monat überhaupt noch verlängert wird, wenn ich angebe, keine Ziele mehr zu haben. Denn wenn ich mein Verhalten ändern soll, was mir nicht gefällt, will ich das nicht. sie tut mir immer noch vorwerfen, dass ich an diesem einen Tag wo die Paletten zusammengeschraubt werden, nicht fünf Minuten länger da geblieben bin. ich weiß nicht, ob ich jetzt jeden Tag fünf Minuten länger bleiben soll oder was jetzt los ist? 

dadurch habe ich ein bisschen Angst, nächste Woche in die Tagesstätte zu gehen. Ich habe Angst, dass es jetzt weiterhin oder öfter so sein wird, dass mir Anweisung gegeben werden, die ich ausfüllen muss, während die anderen ihre eigenen freiwilligen Sachen tun dürfen. Sowas macht mich ziemlich fertig.

der Tag alleine im hansapark war dann doch ganz schön. Die Eltern haben mich hingebracht. Ich finde das alleine angenehmer als mit Dave, weil ich dann hingehen kann wo ich will und nicht das Gefühl habe, irgendwo mitfahren zu müssen, was mir nicht gefällt. Als wir am Donnerstag da waren, konnte ich mich schon ein bisschen besser durchsetzen und sagen, was ich nicht will. Ich war froh, dass ich in der wasserbahn vorne sitzen konnte und nicht hinten, wo er danach komplett durchnässt war. schwer fällt mir jedoch immer noch, zu sagen, wann ich eine Pause will oder was zu trinken brauche, oder zu fragen, ob wir zusammen oder getrennt in einem Wagen sitzen. 
Jetzt ist mal wollte er das nicht, weil ihm das zu eng war und nun fragte er wieder, ob wir in derselben waren nicht doch zusammen sitzen wollen. das irritiert mich und ich weiß nicht, wie ich demnächst reagieren soll. Ob ich mich dann wieder einfach zu ihm setzen, oder doch direkt in einen anderen Wagen einsteigen soll? Sofern ich mich nicht traue, vorher zu fragen.
Obwohl ich weiß, dass er immer Verständnis hat, traue ich mich nicht und falle in das Verhalten von damals zurück, als ich mit anderen Leuten unterwegs war und nur wie ein Hund hinterher gelaufen bin und alles gemacht habe, was die wollten.
aber das muss ich nicht, ich kann Nein sagen und ich kann sagen, was ich will! 
Am Schluss taten mir dann wieder die Füße vom langen laufen und Stehen weh. weil ich mich nicht getraut hatte zu sagen, dass ich mich jetzt hinsetzen will oder was trinken will und das hat mich wieder geärgert. aber das muss ich nächstes mal schaffen, sonst wird es nie besser und die Schmerzen sind dann wie eine Strafe für meine Ängste.


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