Dienstag, 6. Dezember 2016

Das lebende Hochhaus

Wieder einmal hatte Tamsin einen sehr bizarren Traum.
„Es war seltsam. So real und detailreich, als wäre es gar kein Traum. Ich versuche, mich zu erinnern. Ich war zusammen mit einer blonden Frau, die ich nicht kenne – nur im Traum schon – in meinem alten Zimmer. Früher hatte ich in einem weißen Hochhaus gewohnt. Von jener Wohnung träume ich öfters. Doch diesmal... Ich hatte meine beiden Festplatten in der Hand. Die Blaue und die Pinkfarbene. Im echten Leben habe ich oft Angst, dass sie kaputt gehen, weil dort alle meine Fotos & Filme drauf sind. Ich war also mit den Dingern und dieser Frau in meinem alten Kinderzimmer. Dann war da plötzlich eine Stimme, die nicht wollte, dass ich das Gebäude mit den Festplatten verlasse. Aber ich wollte raus, und ich wollte sie unbedingt mitnehmen. Das ärgerte die Stimme; diesen Geist, und plötzlich wurde das Hochhaus lebendig! Zu erst brachen die Decken ein. Alufeinmal habe ich das Haus von oben gesehen. Alle Wände standen noch wie ein Gerüst, doch Decken und Boden von jeder der sieben Etagen fehlten. Das sah seltsam aus. Ich wollte fliehen. Hatte Angst. Zusammen mit der Frau habe ich mir ein Auto gesucht. Wir sind eingestiegen und der Schlüssel steckte noch. Das Haus erwachte immer mehr zum Leben. Die Tür wurde zum Mund, zwei große Fenster bildeten die zornigen Augen. Hastig trat ich aufs Gas. Das Haus befahl, wir sollen zurückkommen und die Festplatten übergeben, doch ihr fuhr rasch los. Die Frau neben mir hatte ebenfalls Angst. Lange, weiße Arme streckten sich nach uns aus, folgten uns, während wir rücksichtslos durch die Straßen rasten und dabei immer schneller wurden. Wir mussten die Stadt verlassen! Scheinbar wusste ich plötzlich den Weg nicht mehr, und auf einmal waren wir auf einer Straße, die direkt auf das wütende Haus zuführte. Ich versuchte unter der ausgestreckten Hand hinweg zufahren.


Was dann geschah... Meine Erinnerungen sind schwach. Ich kann es nicht sagen.

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