Mittwoch, 8. Mai 2024

Tag 3

Der heutige Tag war schon wieder viel besser. Anfangs war die Stimmung zwar immer noch schlecht aber in der gesprächsgruppe habe ich so einiges erzählt. Ich hatte Angst, dass ich in der Spiele Gruppe nur daneben sitze und zugucken muss, weil ich mich nicht traue die anzusprechen. Was wurde dann geklärt und wir haben was gespielt.

2 Brötchen hatte ich zum Frühstück, weil der Hunger einfach so groß war. Und ich hatte Angst, dass ich das Essen heute wieder nicht mag, weil es Spargel geben wird. Später habe ich aber gesehen, dass es nudelauflauf mit Käse und nur ganz wenig Spargel war. Letztlich hat es mir sehr gut geschmeckt.

Das einzige was mir aktuell noch sorge bereitet sind die arbeitsdienste, die jeder hat und die Freitag besprochen werden für die nächste Woche. Jemand meinte, wasserkisten austauschen und tragen machen nur die Männer. Nun habe ich Angst, dass ich in der Küche die großen Töpfe abschrubben muss, weil ich eine Frau bin. Mit der richtigen Ausstattung und Bürste geht das zwar, aber ganz behaglich ist mir dabei nicht. Die meisten Menschen schmeißen solche abwaschsachen immer in ein Spülbecken voller Wasser und tauchen dann die Hände in das Gebräu aus Essensresten und Seife. Uah! 
Naja..
Es gibt auch Dienste, wo man nicht Einkaufen oder Abwaschen muss. Zudem wüsste ich gerade auch nicht wie ich eine Tüte mit 30 Brötchen auf dem Fahrrad transportieren kann 🤔 
Heute das soziale Kompetenztraining hat ein Mann aus Lübeck geleitet, der sich auch mit Theater befasst. Vielleicht weiß er eine Möglichkeit wo man improvisationstheater mitmachen kann? Da ich bei ameos bilderausstellung nicht mitmachen kann, weil ich da kein Patient bin, muss ich eine schöne Alternative finden. Ich will nach der Tagesklinik nicht wieder den ganzen Tag alleine zu Hause sitzen und mich langweilen. Wiederum will ich aber auch nicht einfach in irgendeinen anstrengenden Sportverein als letzte Notlösung, um überhaupt irgendwie Menschenkontakt zu haben.
Der Gedanke, alles abzubrechen ist gerade nicht mehr so stark. 
Ich will es auch nicht abbrechen, weil dort genau die Situationen passieren, vor denen ich Angst habe - und weshalb ich dort bin.

Heute ist es wieder ziemlich warm, aber ich war den ganzen Tag nur drinne in der Einrichtung. Viele saßen draußen. Aber mehr als die Ängste hindert mich der Zigarettenrauch daran, nicht dazu zu setzen.
Immerhin war heute und gestern die Tür nicht durchgehend offen, so dass ich mich beim heimkommen nicht direkt Duschen muss. Puh!

Morgen ist Feiertag und ich bin wahrscheinlich die einzigste Person, die sich über den freien Tag freut. 

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