Sonntag, 24. Dezember 2017

Infektiöse Weihnachten



Es war ein stürmischer, kalter Nachmittag, als Tamsins Familie sich ins Örtliche Krankenhaus begab, in dem ihre Oma seit einer Woche liegt. Diese glaubte zunächst gar nicht, das heute schon Weihnachten sein soll. In ihrem Zimmer war sie alleine; die anderen Patienten wurden weggebracht. Da sie zu schwach zum Aufstehen war, blieben sie dort, als Tamsins Tante mit weiterer Verwandtschaft dazukam.
Oma verteilte Geschenke, die Jungs stritten sich, alles war wie immer. Bis eine Schwester gerufen wurde, die prompt in der Tür stehenbleibt. Entsetzt fragt sie, warum denn niemand isoliert sei!? Erst dann verkündete sie, dass die Oma an fiesen Darmviren erkrankt ist. Alle waren schockiert. Die nötige Warnung schien von der Tür verlorengegangen zu sein, sofern sich dort überhaupt je eine befunden hatte.
Schlagartig verließen alle das Zimmer. Fuhren heim, um zu Duschen. Tamsin hatte auch Angst.
Trotz ihrer Bedenken begleitet sie ihre Eltern im Anschluss jedoch zum Kaffeetrinken bei ihrer Tante, um dort wie jedes Jahr Weihnachten zu feiern. „Der unfreundliche Auftritt der Krankenschwester und das alles war Thema des ganzen Abends.“

Doch Tamsin wurde schnell müde. Trotz ihres Durstes hatte sie keinen Kaffee auch nichts anderes mehr zu sich genommen – ein großer Fehler, wie sich später noch heraus stellte. Obwohl Tamsin sich immer vorgestellt hat, wie sie Weihnachten feiern würde – in ihrer Eigenen Wohnung, lief alles genauso ab wie jedes Jahr. Bescherung bei den Eltern. Anders war nur, dass Tamsin diesmal selbst etwas gekauft hat. Anders als sonst, wo ein Elternteil das Geschenk für den anderen besorgt und Tamsin es nur in ihrem Namen überreicht.
Dazu gab es Wein, den ihr Dad gekauft hat. Tamsin hatte die Flasche Wasser schon parat, hielt sich dann dummerweise damit zurück und trank mit ihrer Mom den Wein. Schnell wurde sie enorm duselig.

Das Gute daran: Tamsin konnte in ihrem alten Zimmer in dem viel zu weichen, schiefen Bett und bei der schimmeligen Luft gut einschlafen.
Das schlechte: Am Morgen danach hatte sie den Kater ihres Lebens! „Mir war übel. Mein Kopf dröhnte.“ Sich abwechselnd übergebend und auf andere Weise entlerend, versuchte Tamsin zu schlafen. Was ihr kaum gelang. „Ich weiß, dass ich plötzlich wach wurde und es schon nach Mittag war.“
Hatte Tamsin sich doch angesteckt mit dem Darmvirus?
Nein, wie sich am frühen Nachmittag herausstellt, denn nachdem sie das miefige Zimmer verlässt und bei den Eltern einen Keks isst, gings ihr langsam wieder besser.  
Und was lernen wir daraus?
Zu jedem Alkoholgetränk immer Wasser trinken! Davor und danach!



Tamsin wollte nicht so viel Schokolade bekommen. Dennoch war auch ihre diesjährige Ausbeute enorm. So viele Pralinen. Und Kekse.

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