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„Tamsin, erzähle etwas über deinen allerersten Computer.“
Tamsin
fand ihren ersten Computer enttäuschend. „Damals war ich, ich
schätze, elf Jahre alt. Ich habe ihn von meiner Tante geschenkt
bekommen, weil diese sich wohl einen neuen zugelegt hat. Zu erst
dachte ich, es wäre ein Fernseher. Juhu! Damals habe ich Fernsehen
geliebt. Dann erklärte mir Mom: Das ist kein Fernseher. Das ist ein
Computer; viel besser als Fernsehen!“
„Wenn
ich mich richtig erinnere, lief darauf Windows NT. Weiß aber nicht
mehr, welche Version. Spiele liefen darauf nicht. Ich hatte einige
Disketten, aber wusste nicht, wie man die startet. Eigentlich konnte
ich mit dem Ding nur malen. Und schreiben – aber mit meinen
Grundschulkenntnissen habe ich es nie getan. Mit einem Drucker habe
ich die bunten Paint-Kreise, die ich heiter zustande brachte, oft
ausgedruckt - damals eine Sensation!
Beim
Herunterfahren hatte ich die Programme nie geschlossen. Irgendwie
hatten sie sich im Autostart festgesetzt und jedes mal, wenn ich das
Gerät eingeschaltet hatte, hat sich alles, was ich vorher offen
hatte, erneut geöffnet. Letztlich endete es damit, dass sich bei
einem Start unzählige übergelappte Paint-Fenster öffneten. Heute
vermute ich, das hat die alte Kiste überlastet, denn irgendwann war
er kaputt und kam in den Müll.
Rasch
bekam ich einen neuen Computer. Einen Gebrauchten mit Win. 95. Aber
auch der hielt nicht lange. Ich glaube, das war der, der eines Tages
ganz plötzlich in Rauch aufging. Hellgrauer Qualm schoss hinaus, und
so landete auch dieser in der Tonne.
Meine
Eltern hatten die Nase von Gebrauchtgeräten voll und beschlossen,
diesmal ein nagelneues Gerät zu kaufen. Es war 2000, Win XP kam auf
den Markt! Man, was war ich enttäuscht, als meine Eltern dann mit
Win ME nach Hause kamen! Ich mochte die graue Oberfläche schon bei
Win. 95 nicht und habe oft mit den Farben herumexperimentiert.
Wenigstens hat man damals beim Kauf eines Multimedia-PCs noch richtig
viel Software dazu erhalten. Gratis. Und als Vollversion! Word,
Bildbearbeitung, Nero + Zusatzsoftware und Spiele. Alles Werbefrei.
Was für ein Luxus im Vergleich zu heute, wo neue Rechner mit Demos
zugemüllt sind, die man nach Ablauf der Zeit kaufen oder löschen
muss.
Ich
weiß noch, wie ich vor Begeisterung fast ausgerastet war, als meine
Mom ihn das erste mal eingeschaltet hatte und ich das Wort
„Autostart“ gelesen hatte. Ich dachte, es wäre ein
Autorennspiel. Rasch folgte die Gewissheit und eine noch größere
Enttäuschung.
Mein
Lieblingsprogramm war Logox3. Neuwert war damals – ich hab mal
gegoogelt – über einhundert Euro. Ich bekam es für zwei Mark aufm
Flohmarkt. Logox3 war das genialste, was es damals gab! Stunden
verbrachte ich damit, irgendwelchen Quatsch in den PC einzugeben und
mir diesen von verschiedenen Stimmen vorlesen zu lassen. Jede Minute
wurde mir die Uhrzeit angesagt.
Monatlich
hat Dad mir die Zeitung Computer Bild Spiele gekauft. Wegen der
Spiele. Ich habe mich immer sehr gefreut, auch wenn ich nur eine
Stunde täglich spielen durfte.
Irgendwann
gab meine Mom meinem Wunsch nach Win XP nach. Soweit ich weiß,
konnte ich damals schon formatieren, aber Mom zog es vor, diese
Umrüstung vom Fachmann durchführen zu lassen. Aber als mir mein
Win XP System eines Tags zu langsam wurde, kehrte ich zu Win ME
zurück. Die über Hundert Euro für XP waren damit die Katz. Da es
keine Installation CD dazu gab, gab es auch keinen Weg zurück.
Dieser
Win ME von Medion hat erstaunlich lange gehalten! Zwölf Jahre lief
er, bis er geschlachtet und entsorgt wurde, weil er mit 128 MB Ram
selbst für Linux zu langsam war. Schade, denn heute würde ich gerne
mal wieder in Win ME reinschauen.“
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