Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es schon mal ein November gab, wo es geschneit hat , auch in den zwei Tagen dezember ist. Diese Woche habe ich keine Termine und die Betreuerin ist schon zwei Wochen krank. Nächste Woche ist ein Termin in Lübeck und ich mache mir Gedanken, wollte nach einer Vertretung fragen, aber ich mache es nicht. Ich will, aber nichts passiert.
Genauso wie mit einem Adapter die nicht bestellt habe. Den muss ich ausprobieren, aber seit drei Tagen liegt er hier rum. Es ist wie eine unsichtbare schwere Kraft, die mich daran hindert, solche Dinge zu tun.
Ich hoffe, beim Dating schreibt mich keiner mehr an, weil mir das Antworten so schwer fällt. Vor allem hier fühlt es sich besonders sinnlos an. Man schreibt und Opfert Zeit und Energie und der einzige Lohn ist am Ende ignoriert oder aussortiert zu werden.
Am liebsten würde ich nur noch schlafen und träumen!
Eine Beziehung wie Anna hätte ich gerne, wo jeder seine eigene Wohnung hat, die sich am Wochenende gegenseitig länger besuchen... Die immer viel unternehmen. Da muss man sich nicht auf irgendwelche lästigen Kompromisse einigen - welche Farbe die Tapeten haben oder wie die Wohnung gestaltet wird. Jeder hat seine eigene Welt und ist dennoch nicht alleine.
Einzig der Gedanke, sich selbst und alles komplett aufzugeben fühlt sich einigermaßen gut an. Besser, als wenn man ständig so viel versucht und will und am Ende doch nichts dabei herauskommt außer Enttäuschungen.
Der Schnee ist schön, wenn man nicht raus oder irgendwo hin muss. Ich hoffe, dass sie jetzt sehr viel Schnee kommt! Gleichzeitig hoffe ich, dass im Februar keiner mehr kommt wenn ich zur Tagesklinik gehe. Mache mir jetzt schon Gedanken darüber, wie es dann wäre und wie ich mit dem Fahrrad dahin komme, weil mir der Fußweg zu müßig ist. Fahre ich mit dem Fahrrad einfach auf der Straße? Und wenn die auch nicht befahrbar ist versuche ich dann irgendwie trotzdem auf den Rädern balancierend mein Ziel zu erreichen?
Bine hat er sich gestern wegen eines Ausflugs bei mir gemeldet. In Lübeck ein Vortrag übers Bergsteigen. Aber selbst wenn das Thema mich begeistern könnte, gibt es so viele Dinge die dagegen sprechen. Das rumlaufen in der Kälte, mindestens 14 € für das Bus Zug fahren, auf dem Rückweg vom Bahnhof im Dunkeln noch mal 3 km nach Hause laufen weil die Strecke beim Schnee nicht mit dem Fahrrad zu bewältigen ist, und in der Stadt auch noch so viel rumlaufen in der Kälte.
Eigentlich hatte ich mich sonst immer gefreut und mir vorgenommen nicht abzulehnen. Aber es erschien mir so anstrengend und letztlich bin ich zu geizig um 14 € für ein Vortrag zu investieren, der mich überhaupt nicht interessiert.
Außerdem bin ich ein bisschen beleidigt, weil sie keine Radtouren mit mir machen will, nur weil ich ein Elektrofahrrad habe. Und dass ich ohne Motor keine Berge hochkomme und frustriert bin, oder damit auch langsam fahren könnte versteht sie nicht.
Die Depression verharrt in mittlerer Entfernung meiner Nähe. Solange ich nicht viel nachdenke oder mir bewusst mache wie traurig mein Leben ist, ist alles in Ordnung.
Es stagniert und geht gleichzeitig immer weiter.
Mein Highlight des Tages war der Weg zu Fuß durch den Schnee zur Post. Ich wollte eigentlich noch am Feld lang gehen und die Natur genießen, aber selbst dazu hatte ich dann doch keine Lust mehr.
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