Sonntag, 21. Juli 2024

am Strand und alles im Sand

Mit Anna war ich gestern zum Strand. 
Mir gefällt es nicht, dass ich ihre Meinung nach so viel Alk trinke und wenn ich mit Dave unterwegs bin, trinke ich noch mehr als üblich... Er kauft sich immer vier Flaschen oder Dosen und weil ich es doof finde, dabei zuzugucken nehme ich mir dann auch sowas zu trinken mit... Und dass jedes mal, ungefähr einmal in der Woche. Vielleicht ist es wirklich viel oder zu viel. Sie meint ich wäre süchtig, aber das sehe ich nicht so, da ich es nicht jeden Tag brauche und die Tage, wo ich es nicht trinke sich sogar ziemlich gut anfühlen. 

Naja, mit Dave hatte ich mir vorgenommen zu einem anderen Strand in diesem Wochenende zu fahren, deswegen wollte ich ihr schon absagen. Aber sie fand das nicht so toll und hat sich gemeldet, so dass wir dann zum Strand gefahren sind. Erst später stellte sich heraus, dass sie mit ihrer bekannten eigentlich heute erst später stellte sich heraus dass sie mit ihrer Bekannten eigentlich auch einen Termin dort gehabt hätte, den sie vergessen hat. Dave war auch beleidigt und hat den ganzen Tag geschrieben, dass es blöd oder langweilig ist, wenn er bei dem schönen Wetter alleine zu Hause sitzen muss und nicht ins Schwimmbad kann, weil es dort so voll ist ... 

Mit Anna mal zum Strand war eigentlich auch gar nicht so schlecht. Abgesehen davon, dass sie immer den kürzesten Weg nehmen will und auf halber Strecke stehen bleibt, um 10 Minuten auf dem navigationsgerät den schnellsten Weg zu suchen. In der Zeit hätte man schon längst dort sein können. Aber dass der Weg, den ich kenne schneller oder kürzer ist glaubt sie nicht, weil das Navi einen anderen Weg als den schnellsten markiert hat. Und das Navi hat immer Recht! Das fand ich dann schon sehr frustrierend. Mich nervt ihr Weg, wo man einen Bogen um die Straße herumfahren muss, die ich mit Dave sonst immer nehme und dann doch am Ende auf der gleichen hauptstraße wieder herauskommen. Vielleicht ist ihr Weg auch kürzer, weiß ich nicht, durch die vielen Kurven kommt er mir aber länger und aufwendiger vor. Da ich aber auch keine Lust habe, mich mit ihr über den Weg zu streiten, lasse ich sie einfach machen was sie will. Versuche es positiv zu sehen, mal andere Landschaften zu entdecken, ein bisschen spazieren zu fahren anstatt immer nur geradeaus und sofort am Ziel zu sein. 
Neulich hat sie sogar in unserer heimatstadt auf das Navi geguckt, um herauszufinden, ob der Weg über den Friedhof wirklich schneller ist als der Weg drumherum. Dass wir auf dem Friedhof schieben müssen hat sie nicht mit eingeplant, und so hat es am Ende doch länger gedauert. Aber da der Weg nun mal kürzer war als der drumherum, fand sie es besser. Ich verstehe das nicht. Es sollte mir auch egal sein. 
Da sie dann Angst hatte, die Person, der sie abgesagt hatte dann doch am Strand zu begegnen mit mir, sind wir zum anderen Stand Gefahren. Den, wo ich am liebsten bin. Wir haben ein Zelt mitgenommen, auch wenn ich das Sitzen auf dem Boden anstrengend finde. Am Tag vorher meinte sie, sie will auch am Strand liegen und schlafen und ich hatte Angst, dass ich dann da sitze und mich extrem langweile... Ich habe keine Lust mich dahin zu legen, dass es unbequem. Hatte überlegt, ein videospiel mitzunehmen, für den Fall dass ich zu viel Langeweile aushalten muss. 
Mich nervt es, wenn die Leute am Strand liegen und schlafen, oder nur auf ihr Handy gucken und niemand was sagt, keine unterhaltungen zu Stande kommen. Und auf Spiele spielen haben die alle auch keine Lust. Die Leute könnten ja gucken und irgendwas doofes dabei denken...
1 geheimes Bier, dass sie nicht als solches erkannt hatte hatte ich dann mitgenommen. Wollte nicht, dass sie mir wieder vorhält, ich wäre süchtig und soll zur Beratung. Das hat die Gedanken dann auch irgendwie verflüssigt, und als sie sich dann nach den Baden hingelegt hat, wenn auch ohne zu schlafen, hat sich das für mich nicht so unangenehm angefühlt wie erwartet. 
Da ich ein Kissen mit hatte, war das Sitzen im Zelt OK. Immerhin war da ein bisschen Schatten. Am Ende habe ich mich aber sehr unwohl gefühlt, alles, von den Schuhen bis zum Hals und die Tasche war voll mit Sand. Sogar der Pfirsich, den wir gegessen haben. 
Auch dass wir keine feste Zeit abgemacht haben, wie lange wir dort bleiben hat mich unangenehm beeinflusst. Erinnerte mich ein bisschen an solche Leute, die auf den Bus angewiesen sind, aber nicht gucken wollen wann der letzte fährt, sondern einfach meinen, sie fahren heim wenn sie heimfahren wollen und gucken dann wann der Bus fährt. 
Finde ich sehr frustrierend.

Dave kam dann am Sonntag. Anna war mit der Person, mit der Sie am Vortag zum Strand wollte dort und ich war vorher noch zum Flohmarkt. War dadurch ziemlich müde und hatte keine Lust noch irgendwo hin, vor allem nicht bei der Hitze. Dave ein zweites Mal versetzen wollte ich aber auch nicht. Denn es ist schon ein Privileg, dass Leute mit mir etwas unternehmen wollen und daher darf ich das nicht ausschlagen. Nicht so wie früher als ich 12 war und andere mich immer zum Spielen abholen wollten draußen, während ich lieber zu Hause alleine sitzen und Fernsehen wollte und mich gegen alles andere stark gewehrt habe. Das bereue ich heute und es soll nicht wieder so sein. 
Ansonsten würde ich nur jeden Tag alleine zu Hause drinne sitzen. Und das macht keinen Spaß. Egal wie gut der Film ist im Fernsehen!

Und so waren wir heute ungefähr 27km unterwegs am strand und Wasser entlang Richtung Scharbeutz. Es war eine Herausforderung einen schönen sitzplatz mit Blick auf das Wasser zu finden. Die meisten denke sind alle vor so einer Düne und man kann nichts sehen. Und direkt am Sand sitzen wollen wir oder zumindest ich auch nicht. Das kostet Geld und ist unbequem. Und am Ende ist auch noch alles voller Sand! 
Aber ich sag mir, einmal im Jahr kann man es machen. Dahin fahren, die Strecke, oder am Strand im Zelt auf dem Boden sitzen. Und sei es nur, um herauszufinden, ob oder wie gut mir das gefällt. 

Mit Dave war ich anschließend noch zu McDonald's. Zuerst meinte er, er will da nicht sitzen und lieber am Hafen oder draußen essen, weil die Leute gucken könnten, oder irgendwas doofes denken könnten, weil er zahnprobleme hat und deswegen nicht so schnell essen kann. Manchmal gibt er mir sogar Pommes ab, weil er nicht schnell genug isst und Panik kriegst, dass irgendwelche fremden Leute rüber gucken und irgendwas über ihn denken.
Aber ich sage nicht, wie lächerlich das ist, weil es ihm anscheinend wirklich sehr ernst ist. Und da wir dann doch dort gegessen haben und ich nicht mit dem Essen herum kutschieren und es kalt irgendwo essen musste, wo keine Leute gucken, war mir das dann auch egal. Ich darf seine Probleme nicht zu meinen machen! 
Wobei ich auch nicht weiß, ob ich nun was spezielles bin, weil mir sowas egal ist, oder ob die anderen irgendwelche Zwänge haben, dass die sich immer über sowas Gedanken machen? 
Zudem diese komischen fremden unbekannten Leute die ich sowieso nach 30 Sekunden wieder vergessen haben und wieder mit sich selbst beschäftigt sind.


Dienstag, 16. Juli 2024

von Angst und Wein erfüllt

Mit Dave war ich gestern wieder am Strand. Wein 🍷 hatte ich als Alternative zum Bier mein mitgenommen. Ich wollte dieses Gefühl von letztes Jahr noch mal erleben, wo alles so harmonisch war auf der Bank in der Sonne sitzen, was trinken, dabei Musik hören und darüber lachen, wenn die Leute die vorbeigehen komisch gucken. 

Aber so schön wie früher ist es irgendwie nicht mehr. So heiter habe ich mich nicht mehr gefühlt, der Wein hat nicht mehr dieselbe Wirkung, weil der Körper sich wohl schon zu sehr daran gewöhnt hat. Dave hat in der Vergangenheit oft Unmut geäußert, wenn die Musik ein bisschen lauter war. Es gefällt ihm nicht, wenn die Leute gucken. Deswegen hatte ich sie von vornherein leise gemacht. Irgendwann kamen zwei Leute vorbei und haben sich unterhalten und er meinte, dass die über ihn oder seine Nase geredet haben, weil die Sonne darauf scheint und ihm das stört - und dass die Leute dann darüber lachen oder reden, weil das komisch aussieht. 
In meinen Augen ist das kompletter schwachsinn. Und diese offensichtlichen sorgen, dass irgendwelche Leute irgendwas über ihn denken oder sagen könnten, finde ich lästig. Bei mir ist es das Gegenteil, mich würde das überhaupt nicht interessieren was andere denken und sagen. 

Später war am Strand Musik und wir mussten die schöne Bank verlassen. Und somit auch weg von dem WC in der Nähe. Aber wie vor ein oder zwei Wochen, war die Musik natürlich nicht besonders Hörenswert. Das Wetter war schön warm und sonnig. ich will den negativen Dingen kein hohes Gewicht zu schreiben, dennoch muss ich auch hier erwähnen, wie lässt dich ich es fand, als mir auf dem Rückweg mit dem Fahrrad auf dem Waldweg unzählige Insekten gegen das Gesicht geklatscht sind. 
Als er auch wieder weg war habe ich mir noch Nudeln gemacht, da es den ganzen Tag über außer einen Rest Kekse nichts anderes zu essen gab.

Die Nacht lang kamen dann die eigentlich so erwarteten Kopfschmerzen. Mir war zwar nicht so stark übel, aber die Kopfschmerzen dauerten auch noch den nächsten Tag bis zum Abend an. Anna meint ich brauche eine Suchtberatung. Es ist nicht gut wenn wir immer so viel trinken, jede Woche am Strand vier Dosen oder eine ganze Flasche... Wobei ich meistens zuletzt immer nur drei mitgenommen hatte und den Ausweis zu Hause gelassen hatte, weil das reichen sollte und ich mir auch unterwegs nichts neues kaufen wollte. Das hat dann auch funktioniert. Auch wenn ich dann frustriert war, weil meine Dosen leer waren und ich noch mehr trinken wollte. Ich hatte nur drei und er immer vier.
Manchmal bin ich sogar froh, wenn ich dann dazwischen an den Tagen nix dergleichen trinke. Das fühlt sich sogar gut an. Nur wenn ich mit ihm unterwegs bin, wird es viel. Er kauft sich die Dosen sowieso und ich will dann auch nicht nur mit Wasser daneben sitzen und zugucken. 
Naja, wenn ich mehrere Tage alleine zu Hause sitze und Langeweile habe, trinke ich auch was. Aber ich habe noch nicht das Gefühl, dass ich ohne das Zeug nicht mehr leben könnte und bin mir daher auch nicht sicher, ob ich wirklich nun unumkehrbar abhängig bin und zur Suchtberatung muss!?

Zur Zeit sind auch die allgemeinen Ängste wieder ziemlich stark. Da ist so ein inneres unangenehmes Gefühl, dass dafür sorgt, dass sich die Welt und alles was schön ist, dunkel und negativ anfühlt. Aktuell fällt es mir schwer, dagegen anzukommen. 

Anscheinend wollte ich für die verhaltenstherapie aufgenommen. Ich will oder sollte mich darüber freuen, weil ich das schon lange gesucht habe. Aber stattdessen steht wieder nur die Angst im Vordergrund. Nicht nur wegen den Aufgaben die es dort geben wird, sondern auch die Angst davor, geheilt und als normaler gesunder Mensch eingeordnet zu werden, der dann wieder jede Arbeit annehmen muss mit der neuen Regel, dass ein drei Stunden langer Arbeitsweg als zumutbar gilt. 
Ich will die Ängste verlieren und natürlich auch normal und ohne Angst leben. Aber diese Gedanken, dass ich dann wieder mit dem Schulbus zu Arbeitsmaßnahmen fahren muss, wo ich Teller waschen oder putzen soll, nimmt mir ziemlich jede Hoffnung. Im Fernsehen ist auch davon die Rede, dass den Menschen, die auch nur eine als zumutbar eingestufte arbeitsstelle ablehnen, das komplette Geld gestrichen wird. Und ich habe dabei die Gedanken, dass wenn die mich zum toilettenputzen schicken und ich das ablehne, als Strafe hungern muss. Dass ich nämlich tatsächlich die Arbeit finde oder bekomme, die ich wirklich machen möchte, da habe ich keine Hoffnung mehr.

Online habe ich wieder jemanden kennengelernt, allerdings auch wieder so weit weg. Mindestens zwei bis drei Stunden Busfahrt. An einem Ort, wo nicht mal ein Zug hinfährt. Ich habe keine Vorstellung, wie daraus überhaupt etwas werden soll. Komplett abbrechen will ich es deswegen aber auch nicht.

Das große Gewitter heute hat mich aufgeheitert. Aber nun ist es vorbei und nun kehren die Gedanken wieder. 
Ich will schlafen.



Samstag, 13. Juli 2024

endzeitstimmung im möbelladen

Weil ich war ich wieder im möbelladen, weil ich immer noch ein Bett suche Punkt und zwar ein richtiges Bett, nicht so ein Boxspringbett für 2000 €, dass man entsorgen muss wenn die Matratze durchgelegen ist, weil diese wohl Bestandteil des Bettes ist. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man dafür eine neue Matratze in gleicher Stoff Optik bekommt, nach 10 Jahren, wenn eine tiefe Kuhle hinein geschlafen wurde 🤔

Dabei ist mir aufgefallen, dass es richtige Betten, wie man sie als Bett mit Fuß und kopfteil und federnder Holzunterlage definiert gar nicht mehr gibt.
Oberflächlich gesehen sahen alle Betten im Geschäft gleich aus. Alle in grau, braun, grau und ähnlichen kaum abweichenden Endzeitfarben. 
Auch bei dem Sofas war es kaum anders. Zwischen schätzungsweise 25 Sofas in grau und braun, wenige in schwarz, war ein Rotes dazwischen. 
Dazu die meisten riesig und flach und kantig mit einem harten Brett hinten, wo die dagegen lehnenden weichen Kissen eine bequeme Rückenlehne ersetzen. Es gibt Menschen, die dem modernen Minimalismus verfallen sind, aber das heißt nicht, dass ein Sofa keine anständige rückenlehne mehr haben muss... Oder die einzige Frage beim sofa-kauf noch wäre, ob es mit streifenmuster oder einfarbig sei soll. 

Vielleicht ist es bei Möbeln wie bei den Autos, jemand meinte mal, die meisten Autos sind auch in solchen Farben, weil es ernsthafter oder seriöser aussieht.

Oder wie könnte dieser moderne schöne Trend entstanden sein? Haben die Menschen irgendwann angefangen, nur noch Sachen in grau zu kaufen, so dass nichts anderes mehr geboten wird?

Vielleicht fehlt mir, mit goldenen verzierten Möbeln und rotem Sofa auch das Auge dafür. Ich würde mir niemals ein graues Sofa hinstellen, nur weil es schick und modern ist! 
Gerade wurde mir Idee mit den farbmustern und wunschbestellung in eigenen farbwünschen zugeflüstert. Das macht es aber auch nicht besser, wenn man in den Laden kommt und erstmal von Steingrau bis Mausgrau erschlagen wird.

An das Thema Tapeten will ich mich daher gar nicht erst heranwagen!
Die meisten Leute haben weiße Wände. Und wenn tapeziert wird, dann natürlich auch nur in grau, baige, weiß, lol, und sämtlichen grauen untertonfarben. 

Dienstag, 2. Juli 2024

Erschöpfung

Die nächsten zwei Tage nach der Reise war ich fast nur am Bett und habe geschlafen. War unglaublich müde!
Ich habe den Koffer ausgepackt, das Nötigste erledigt und wollt ihr einfach nur schlafen. Am Sonntag kamen die Eltern früh wegen Flohmarkt, danach war ich aber auch wieder sofort im Bett. Wobei es kein richtiger Flohmarkt war, die sind laut denen ausgefallen wegen Regen. Und wenn ein paar regentropfen in der Nacht herunterfallen, wollen die sowieso nicht mehr los. Wir waren bei einer haushaltsauflösung hier in der Stadt.. auf den Fotos hatte ich einen Radio gesehen, weshalb wir dann dahin gefahren sind. Ich hatte der Person vorher schon geschrieben und gefragt, allerdings meinte die Komma sie hat keine Kassette um es auszuprobieren ob es geht und die Frage nach dem Preis wurde direkt ignoriert. 

bei einer haushaltsauflösung...
Verkäufer meinte, er kann den Kassettenrekorder nicht ausprobieren oder testen ob er funktioniert, weil er keine Kassette hat. Ich hingegen sehe, dass bereits eine Kassette da drinne ist. Nachdem er seine Unwissenheit freien Lauf lies und alle Knöpfe die es gibt gedrückt hat, bekam auch ich die Gelegenheit es Einschalten zu dürfen, um sofort festzustellen, dass das Kassettenteil defekt ist. Zuvor meinte er noch, das Gerät wäre voll in Ordnung - schließlich funktioniert das Radio noch.
Dann entdeckte ich eine PS3. Auch die wollte ich vor dem Kauf ausprobieren. Doch da meinte der Verkäufer, der direkt neben einem Fernseher stand, er würde keinen Fernseher besitzen, an dem man das Gerät anschließen könnte. 🙃

Dort gab es noch videorecorder und andere schöne Geräte. Da der Verkäufer aber nicht gerade günstig war und wahrscheinlich nicht wollte, dass ich weitere Sachen ausprobiere, habe ich dann darauf verzichtet. Vielleicht wusste der auch, dass so einiges kaputt ist und da noch andere Kunden anwesend waren wäre es ihm peinlich gewesen, wenn die alle sehen, dass ich es ausprobiere und nichts funktioniert. 

Norwegen

Mit Anna und ihrem Vater bin ich Ende Juni von Mittwoch bis Freitag nach Oslo mit dem Schiff gefahren. 
Es hat 245 € gekostet, aber ich wollte die Gelegenheit zu verreisen trotzdem nutzen und mal was neues sehen. 
Um 10 Uhr sind wir losgefahren, ihr Vater hat uns abgeholt nach Kiel, weil ihr Auto bisschen kaputt ist. Vor der Abfahrt mussten wir ein paar Stunden warten und ich war ein bisschen unzufrieden, weil er die ganzen Leute erstmal vor lassen wollte, um nicht im Gedrängel zu stehen. 
Auf dem Chef hatten wir dann das Zimmer nicht gefunden und mussten erst mal suchen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so klein ist. Aber immerhin mit Fenster. Das Bett ließ sich ausklappen und erstaunlicherweise konnte ich dort besser schlafen als zu Hause in den quietschenden Bett. 
Draußen war es sehr warm und die Aussicht von dem hohen Schiff auf die Stadt und den Hafen war erstaunlich. Ich hatte auch viel zu viel Essen eingepackt weil ich nicht wusste, ob ich dort viel Hunger haben würde und es gab es am Abend essen und trinken, umsonst, weil wir das mit gebucht haben. Ein Glas Bier hätte dort 6 € gekostet, ein kleines! Alles war dort ungefähr dreimal so teuer wie normal. Die Getränke habe ich am Abend auch ausgenutzt, das Essen war ok, es kam mir ziemlich Deutsch vor mit viel Kartoffeln und Fleisch und ich hätte was anderes erwartet. So gab es für mich hauptsächlich nudelauflauf und Pommes. Wobei es die nudelauflauf am nächsten Tag auch nicht mehr gab...

Ihr Vater hat uns abends noch zu einer Show eingeladen, mit Musik und Tanz. Es war schön und besser als die Standard Shows aus dem hansapark, die ich sonst nur kenne. Die beiden haben dazu was getrunken, aber ich war wieder ein bisschen unzufrieden, weil ich keine 11 € für ein Getränk ausgeben wollte, das zur Hälfte aus Eiswürfeln bestand. Anna meinte immer, die Eiswürfel gehören nun mal dazu. Und ich wusste auch nicht, ob ich nur ein halbes Glas Getränk bekommen würde, wenn ich die Eiswürfel wegließe. das wäre auch nicht besser. Außerdem konnten alle auf dem Schiff nur Englisch sprechen. 
Am zweiten Tag sind sie alleine in die Show gegangen. Ich wollte natürlich auch mit, wusste aber nicht genau wie teuer es werden würde. Die Leute konnten auch nicht sagen ob man nur einmal Eintritt bezahlt oder jede Person einzeln zahlen muss. Der Vater hatte einfach die Karte hingegeben und sich nicht mit den Leuten an der Kasse unterhalten. An dem Tag hatte er bestimmt, dass er in die Show will ohne dass wir weiter darüber geredet haben. Die beiden sind dann direkt da reingegangen und ich meinte, ich würde dann spazieren gehen. Die Depression kam dann allerdings. Das Gefühl, ganz alleine zu sein und kein Geld zu haben oder sich solche Sachen nicht leisten zu können war plötzlich ziemlich groß. Ich stand alleine draußen und bin irgendwann zum Bett gelaufen, habe ein Medikament genommen und wollte schlafen. Irgendwie war es auf Dauer auch ziemlich anstrengend alles. Ich war froh, als ich wieder zu Hause war. Und dass es nur drei Tage waren und nicht 10. 

Naja. Am ersten Tag wollte ihr Vater ganz oben in die Bar und dort was trinken. Manchmal kam es mir so vor, als ob er alles bestimmt was wir machen. Vermutlich macht er diese Kreuzfahrt jedes Jahr, sonst mit seiner Frau, die verstorben war. 
So saßen wir dort. Anna hat von ihm wieder was spendiert bekommen und ich habe zugesehen. Sie war von einem Glas schnell betrunken und hat dann noch getanzt. Von dem Bier, dass ich mit hatte und vorher oder zwischendurch außerhalb dieser Ereignisse getrunken habe, war mir ein bisschen übel. Anna hatte auch zwischendurch mal was von ihren Sachen getrunken und nicht gesehen, dass überall auf den Schiffen Schilder hängen, dass man eigene Getränke oder im schiffsladen gekauftem Alk eigentlich nicht an Bord trinken durfte. Da ich diese unlogik aber nicht nachvollziehen konnte, da die an den Bars ja selbst solche Sachen zum dort trinken teuer verkaufen, habe ich mich nicht darum geschert.
Naja. Ich war froh, als wir diesen Raum dann verlassen haben, um uns die Disco und anderes anzuschauen. Diese war jedoch Menschen leer und kleiner als erwartet. 
Im Casino waren wir nicht und in der spielhalle nur kurz. Alles war kostenpflichtig. 
Als ich dann im Bett war, fing sie an ihr Handy zu suchen. Ich war schon im halbschlaf und war mir sicher, sie das finden würde. Meinte dann aber, sie hat es verloren und ist noch mal in die Bar gegangen. Tatsächlich hat eine putzfrau es dort gefunden und abgegeben. Nach dem Tanzen sind ihr einige Sachen runtergefallen und irgendwie blieb das Telefon dann dort liegen, daran erinnerte sie sich noch. Auch ihr Vater hatte zwischendurch die schlüsselkarte für die Kabine verloren. Auch diese wurde irgendwo abgegeben. Erstaunlich. 

In Oslo angekommen wollte ihr Vater nicht mit, es war ihn wohl zu viel lauferei. Wir sind dann in die Stadt gegangen und wollten zum Rathaus ins Museum. Allerdings war das doch weiter als erwartet, sehr heiß und die Straßen und Häuser sahen dort genauso aus wie hier. Auf dem Rathausplatz saßen wir auf einer Bank und sie wollte erst mal das WC aufsuchen. Durch die Baustelle konnte man vom Rathaus auch nicht viel erkennen. Nach fast einer Stunde war sie zurück, weil das mit den WCs etwas weitläufiger war als erwartet. Für das Museum hatten wir dann auch nicht mehr richtig Zeit und saßen auf einer Bank und haben getrunken und was gegessen. Ich hatte Angst, auch auf Klo gehen zu müssen. Ich kann das nicht auf englisch sagen und im Rathaus wo das WC war wurden auch die Taschen kontrolliert. Alleine hätte ich das wohl nicht gefunden und sie hätte nicht noch mal dorthin laufen wollen um mir das zu zeigen. Wir wollten einen elektroroller nehmen, wussten aber auch nicht wie das mit der bezahlfunktion funktioniert.

Irgendwann waren wir dann wieder auf dem Schiff und haben der Abfahrt wieder zugesehen. Die Stadt war groß und schön und auf dem Weg auf dem Wasser waren überall viele große und kleine Inseln aus Stein, viel bewachsen und teilweise mit kleinen Häusern bedeckt. Straßen habe ich dort fast gar keine gesehen. Ich könnte mir nicht vorstellen selbst dort zu wohnen. 

Richtig schön weiß am späten Abend. Draußen war Sturm, warmer Wind und wir waren auf dem Schiff oben fast alleine. Richtig geschaukelt hat es aber nicht.

Immer wieder habe ich an die Vögel gedacht und gehofft, dass die noch leben wenn ich zurückkomme. 

Trotz der Anstrengungen war es ganz schön. Vielleicht würde ich es wieder machen.. aber dann nicht mit ihrem Vater. Und dann vielleicht doch lieber mit richtiger stadtrundfahrt, wo man mehr sieht, anstatt nur viel lauferei zu haben und fast gar nichts zu sehen...
Vermutlich hängt die Erfahrung einer solchen Reise auch damit zusammen, mit welchen Leuten man unterwegs ist. Ob es Leute sind, die viel sehen wollen, den ganzen Tag nur auf den Beinen sind, oder Leute, die die Sache entspannt angehen und lieber mit einem Bier in der Sonne liegen. Wenn es wirklich um Urlaub und Erholung geht, würde ich letzteres bevorzugen.