Samstag, 1. Juni 2024

am Strand

Dave hatte heute Langeweile und das Wetter war schön und da ich auch Langeweile hatte, sind wir mit dem Fahrrad zum Strand gefahren. Haben was getrunken und Musik gehört und ein bisschen geredet. 
Es war ganz nett zu Alternative alleine zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen und wahrscheinlich auch was zu trinken. Wobei ich mir Mühe gebe nicht jeden Tag und vor allem weniger solche Sachen zu trinken. 
Anna kam nach einer Weile auch noch. Dave wollte heute unbedingt zum feuerwerk in einer anderen Stadt. Die ganze Zeit hat er auf sein Handy geguckt und gewartet, dass sein Freund ihm antwortet, ob er mit ihm dahin fährt oder nicht. Anna hat er auch überlegt aber war eher nicht so bereitwillig. Mir war es letztlich egal ob wir da hinfahren oder nicht. Dave wollte unbedingt dahin, egal mit wem und wenn irgendjemand anderes von seinen bekannten gefahren wäre, hätten die mich nicht mitgenommen. Aber wenn wir gefahren wären, wollte er unbedingt mit. 
Manchmal frage ich mich, ob er mich wirklich mag und mit mir zum Strand fährt, weil es ihm gefällt oder nur, weil er es alleine nicht machen würde und niemanden braucht, mit dem er mitfahren oder mitgehen kann und von sein en Spielen die er kauft und verkauft erzählen kann. 
Wie auch immer, darüber will ich jetzt nicht weiter nachdenken. 
Im Grunde kann ich froh sein, überhaupt Leute zu haben, mit denen ich sowas unternehmen kann. Ansonsten würde ich wohl nur alleine zu Hause drinne sitzen. Er hat schon Recht, wenn er sagt, alleine ist das doof oder langweilig...

In der TK hat jeder einen Dienst, sowas wie abwaschen oder Tische Decken und ich habe mich diese Woche zum zweiten Mal als gruppensprecher gemeldet, weil sich das irgendwie erhabene anfühlt. Man muss nicht irgendwelche niederen Aufgaben übernehmen und kann stattdessen die Dienste eintragen.
Die vierte Woche ist nun vorbei und anfangs hatte ich solche Sorge, dass ich dort Teller waschen oder ähnliches muss. Und die Dienste bekomme, die keiner will.
Ok.
Manchmal beklage ich mich darüber, dass mich keine anspricht und ich oft gelangweilt alleine am Tisch sitze und Langeweile habe und voll Langeweile nur aufs Handy gucke. 
Die meinten, diese Haltung wäre sozusagen abwehrend als ob ich für mich sein will und ich weiß nicht, wie ich da rauskomme oder ich schaffe die Leute selbst anzusprechen.
Jetzt ist es samstagabend, alle sind zu Hause und ich sitze im Bett und gehöre es mir alles egal. 
Nicht mehr in den Singlebörsen zu sein fühlt sich entspannt und angenehm an. Gleichzeitig entsteht dadurch ein Gefühl, als ob alle stagniert und ich einfach nur immer weiter allein bin. 

Eigentlich wollte ich nicht viel trinken, aber gleichzeitig wollte ich es, weil es sich gut anfühlt in Gesellschaft. 
Morgen muss ich um 5 Uhr aufstehen weil wir zum Flohmarkt wollen. Habe was gegen Kopfschmerzen genommen und es ist jetzt 10 Uhr und ich kann immer noch nicht schlafen. 

Insgeheim habe ich die Hoffnung, durch oder nach der Klinik eine Beschäftigung zu finden, wenn auch nur ehrenamtlich. Das Gefühl alleine zu sein ist doof. Teilweise vermisse ich sogar einige der damaligen Maßnahmen. Zumindest in der Zeit wo ich nicht putzen musste ..
 dennoch ist die Angst vor dem Amt und dafür, dass es wieder so weitergeht mit dem Putzen immer noch sehr groß. Manchmal erinnere ich mich zurück wie eklig es war und wie es gestunken hat bei den Toiletten und dann kommt der Gedanke, dass es jetzt  besser ist als vorher. Auch wenn ich mich elend fühle und alleine zu Hause sitze und mich der Langeweile hingebe.
Die Wahrscheinlichkeit, in einem Maßnahme zu kommen die nicht so schlimm ist, halte ich aktuell für sehr gering. 

Eigentlich wollte ich die neue Betreuerin wieder wechseln oder danach fragen ob das geht , einerseits habe ich das Gefühl, es passt nicht so gut. Sie ist so zurückhaltend und redet manchmal wenig. Ich soll und will abnehmen und sie meint, ich soll mehr und viel Gemüse essen. Und ich habe gleich das Bild vom Kopf, ein Teller nur mit Gemüse vor mir zu haben und nichts anderem. Und sie sagt auch, dass das sehr wichtig ist. vielleicht mag das auch so sein, aber für mich ist das sehr unangenehm und wieder Sie noch nicht wissen eine Alternative. Ich kann nicht auf Nudeln verzichten und stattdessen gekochtes Gemüse essen und dann auch noch davon satt werden! 

Aber nach vier Wochen habe ich mich noch nicht getraut nach dem Wechsel zu fragen, weil ich nicht weiß, ob eine andere Person wirklich anders ist. Oder ob das alles nur in meiner Vorstellung so schlimm ist. 
Ich muss darüber nachdenken. 
Die vorige Betreuerin war ziemlich das Gegenteil und hat nur geredet.. ich hatte mir ein Wechsel gewünscht weil ich gemerkt habe, dass ich irgendwie nicht weiter komme und wir immer nur das gleiche machen. Die neue jetzt geht schnell voran und will, dass ich die Ängste überwinde und irgendwie bin ich damit auch nicht glücklich. 
denn obwohl ich das stagnieren furchtbar fande und das Gefühl hatte, dass ich nie etwas ändert, macht genau jetzt dieser Gedanke an Veränderung wieder Angst. Ernst, dass ich irgendwann keine Betreuung mehr brauche oder jemand meint, ich würde es nicht brauchen, und wieder in putzmaßnahmen geschickt werde. 
Und anders als damals, wo ich noch in der WG war, steht da niemand hinter mir. 

In der Klinik meinte ein Dozent nur weil ich, jeder Mensch denkt nur an sich. Jeder denkt vielleicht kurz mal darin was andere machen oder sagen, ist danach aber immer wieder mit sich selbst beschäftigt. 
Im Grunde weiß ich daher auch, dass die Ängste alle irrational sind. Auch wenn ich mal was doofes oder falsches sage, ist es in dem Moment vielleicht doof aber danach haben es alle sowieso wieder vergessen.

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