Dienstag, 30. Mai 2023

so viele Entscheidungen

  

Richtige und oder falsche Entscheidungen!?

Ich suche schon sehr lange ein elektrofahrrad, das nicht teuer ist aber trotzdem gut ist. Online wollte ich zuerst was bestellen, aber davon wurde mir dann auch wieder abgeraten, weil es einige negative Gründe für das Modell gab. Dann wollte ich ein anderes fahrradmodell, aber das ist nahezu unbezahlbar für mich. Ich habe Geld gespart, aber das wäre dann alles komplett weg. Fast.
Und so sind wir mit den Eltern heute nach Eutin Gefahren, in einem fahrradladen wo wir schon dreimal waren. Nachdem ich das teure Modell noch einmal ausprobiert habe und dabei festgestellt habe, dass der Lenker zu weit vorne ist, so dass man nicht richtig gerade und bequem setzen kann, habe ich mich doch für ein anderes entschieden. Ein blaues älteres Modell, etwas günstiger, auch nicht mit geradem Lenker wie bevorzugt, aber doch ganz angenehm zu fahren.
Einerseits hatte ich auch keine Lust mir noch länger überall zu suchen, und in den anderen Geschäften wir auch nichts besseres oder günstigeres. Aber dieses ist ein vorführmodell, das letzte, mit Kratzer und ein preisnachlass wollte der Verkäufer auch nicht geben. Ein Spiegel gibt es dazu und wahrscheinlich ein Schloss.
Einerseits bin ich froh, endlich ein Fahrrad gefunden zu haben, aber andererseits habe ich auch Sorge, dass das vielleicht doch nicht gut ist. Weil es etwas älter ist, schon benutzt ist... Naja, dafür sieht es richtig gut aus!
Die Alternative wäre gewesen, noch länger überall zu suchen. Und die probefahrt ist tatsächlich sehr wichtig, denn es gab noch zwei andere bezahlbare Modelle, aber bei dem einen ging der Lenker nicht höher und bei dem anderen saß man noch unbequemer. Hätte ich eins bestellt, hätte ich vielleicht genauso ein Problem und das mit dem zurückschicken ist bei so einem großen Produkt nicht erfreulich.
Und wenn dieses Fahrrad jetzt genauso gut ist, dass ich damit durch die Stadt fahren kann ohne ins schwitzen zu kommen bei den Bergen, ist alles gut.

Aktuell fällt mir das sparen ziemlich schwer, weil ich gerne bestelle. Ich nehme mir vor, nächsten monatsanfang viel Geld vom Konto zu holen, damit ich nicht wieder in Versuchung zum Bestellen komme!

Und....
Mit Dave war ich wieder am Strand, er hat Bier mitgebracht und wir haben auf der Bank gesessen und Musik gehört. Auch wenn es diesmal etwas kalt und windig war, fand ich es angenehm und entspannend. Bei der Fahrradfahrt dorthin kam ich nicht ins schwitzen.
Dann meinte er, wir können auch mal näher am Wasser sitzen. Mehrere Stunden auf dem Boden sitzen ist mir unangenehm, wollen wir davon die Knochen weh tun. Dann meinte ich, ich darf nicht so windig sein, sonst geht das neue strandzelt kaputt. Er meinte, man kann auch ohne Zelt am Wasser sitzen.
Dass ich erst recht nicht mehrere Stunden im Wind sitzen mag, weil mir dann irgendwann die Ohren weh tun, wollte ich dann auch nicht mehr erwidern.
Vielleicht faren wir auch nächstes mal ganz woanders hin. Nicht immer nur Strand.

Wegen dem Wetter sind wir etwas früher zurückgefahren und haben dann noch was zu Essen bestellt. Eigentlich wollte ich das nicht, weil sowas nicht gerade billig ist und es reicht nicht sehr gesund. Aber die Pizza hat mir dennoch sehr geschmeckt und da er gerne essen bestellt, weil er nicht selber kocht und sonst nur Brot zu Hause hat, konnte ich damit vielleicht sowas wie beliebtheitspunkte sammeln.

Paar Tage später...

Der Nachteil an den ganzen positiven Dingen ist, dass das übergewicht sich spürbar gesteigert hat. Im Hansapark habe ich in zwei achterbahnen beinahe nicht rein gepasst. Hatte schon Sorge, wieder aussteigen zu müssen. Ein bisschen mehr und es geht wirklich nicht mehr!
Zur Zeit ist mir das Aussehen ziemlich egal, denn gutes Essen schafft einen positiven Ausgleich zu den negativen Gefühlen des alleine Seins. Viel McDonald's, weil es gut schmeckt, obwohl ich denke, dass es mir aufgrund des überflusses irgendwie doch nicht mehr so gut schmeckt. Und erst recht nicht gut tut. Dazu Alkohol. Und viel Eis und Kuchen. Obst oder Salat esse ich zur Zeit gar nicht mehr. Zum einen ist es sehr teuer geworden und ich habe keine Lust für die Zubereitung. Allgemein mag ich nicht mehr gerne kochen, weil es mir anstrengend vorkommt. Genau das ist wohl der Fehler.

Anna und die andere Nachbarin aus der WG von damals war mit ihrem Mann hier, wegen ein paar computersachen. Sie wollten was bestellen und ausdrucken.
Damals in der ersten WG hätte ich nie gedacht, dass der Kontakt so lange erhalten bleiben würde.
Bine hat sich bei uns allen schon länger nicht mehr gemeldet. Nicht nur bei mir nicht. Vielleicht will sie sich wirklich nur vom Umzug erholen. Und ich bin froh, dass es demnach anscheinend nicht an mir alleine liegt. 

Mittlerweile wird mir bewusst dass ich an der wiederkehr der gleichen Gedanken leide. Es ist wie ein Zwang, ständig an vergangene Situationen zu denken, und durch diese Erinnerungen entsteht Wut. Zb als Fr. Sue mich damals in der Tagesstätte gefragt habe, was ich meinem Arbeitgeber sagen würde, wenn er meint ich soll schneller arbeiten und das nicht mache.
Ich ärger mich, dass ich ihr damals nicht gesagt habe, dass ich ihm antworten würde, dass ich ein Mensch und keine Maschine bin und wenn es ihm zu langsam geht, soll er sich ein Roboter kaufen oder selber mal mithelfen. Und dass ich abgesehen davon sowieso nicht lange da arbeiten würde, wenn man mich unter Stress und Druck setzt. Nicht, dass ich je wieder vorhabe in einer Küche oder ähnliches zu arbeiten!
Und diese ganzen Gedankengänge lösen wiederum weitere Ängste bezüglich Arbeit aus. Angst, wirklich arbeiten zu müssen und unter Druck gesetzt zu werden.

Ein bisschen Ablenkung brachte der Tag am Strand, hier war drachenfest, auch wenn sehr wenig los war, man wegen den strandkörben überall selbst keinen fliegen lassen konnte und das gute Wetter neue Probleme hervorruft. Es ist, als würde ich nur nach Problemen suchen.
Dave und ich sind zum Strand gefahren. Mit dem elektrofahrrad kann ich sogar Berge ohne Anstrengung hochfahren und das ist sehr angenehm. Wir saßen wieder auf einer Bank, davon gibt es am Strand dort viele. Allerdings sind alle in praller Sonne. Ich mag keinen Regenschirm zum Schutz aufspannen auch wegen dem festhalten ist das lästig. Aber sobald die Wolken weg waren, wurde es mir mit der Sonne zu viel. Im richtigen Sommer würde ich das nicht lange aushalten. Auch wenn das Sitzen sehr angenehm ist, mit dem Bier in der Hand und dazu die passende Musik hören. Die Alternative wäre das strandzelt Aufstellen, aber auf dem Boden sitzen ist auf Dauer ebenso unangenehm und mir Schmerzen schnell die Beine.
Ohne strandzelt, weil es dafür zu windig ist, in praller Sonne und dazu noch mit dem Wind in den Ohren lange auf dem Boden am Strand sitzen ist für mich demnach Horror! 
Bine hingegen findet sowas auch gut, die sitzt sogar lieber auf dem Boden, selbst wenn eine freie Bank in der Nähe wäre. Wenigstens ist die nicht ständig am Rauchen!

Mädelsabend wollen wir machen. Aber sie muss sich wahrscheinlich noch viel ausruhen nach dem ganzen Stress mit dem Umzug, weshalb sie sich wohl zwei Monate schon nicht gemeldet hat. Auch bei den anderen nicht.
Gerade scheitert es aber daran, dass wir uns nicht absprechen können, wann und wo und die anderen beiden viele Termine haben.

Die Flohmarkt Zeit ist jetzt angefangen und jetzt am Wochenende die beiden Tage waren wir um 7 Uhr schon los. Habe viele Sachen gekauft. Spiele oder Kassettenrecorder. Und viele Kassetten, die auch einiges wert sind.

Da ich unbedingt jetzt abnehmen muss, weil ich schon im dreistelligen Bereich bin, fühlt sich jedes Stück Schokolade oder Kuchen falsch an! Versuche sowas nun zu vermeiden, was größtenteils auch funktioniert. Sofern am Abend nicht der heißhunger wiederkommt. Am Strand haben wir eine Tüte Chips gegessen. Wollte ich nicht, habe ich aber nur gemacht, weil es keine Alternative gab. Er hat sich später noch eine winzig kleine Portion Pommes für 4 € gegönnt. Es ärgert mich, dass alles so teuer geworden ist. Ich könnte mir sowas natürlich auch kaufen, kann solche Preise aber nicht akzeptieren. 

Und dann kam wieder so ein Tag, wo ich eine Flasche Wein 🍷 getrunken habe, einfach weil ich es kann. Vater wollte im Restaurant nicht, dass ich den Ouzo so schnell trinke. Aber ich kann trinken und schnell und viel und wie auch immer, egal was er denkt , und manchmal fühlt es sich gut an. Natürlich nicht jeden Tag, aber manchmal. Es ist wie Urlaub vom Leben.
Ich wollte mit dem Fahrrad einkaufen fahren, aber die Ängste waren einfach so stark. Und ich weiß nicht warum. Die Ängste, alleine rauszugehen oder irgendwo hinzufahren. Normalerweise habe ich die gar nicht mehr gehabt, aber nun wollen sie auf einmal wieder da und ich weiß nicht warum. Vielleicht liegt es daran, dass ich die ganzen Tage immer alleine zu Hause bin und dadurch aus der Übung komme.
Einkaufen fühlt sich anders an als damals, als ich noch in der WG war. Wie Frau Mai immer geschimpft hat, wenn sie gesehen hat, dass die Mutter mir etwas zu essen mitbringt. Weil sie meinte, ich muss das selbst einkaufen. Einerseits habe ich nicht immer geärgert und war sauer auf die, habe dann aber auch selbst eingekauft. Innerlich bin ich immer noch wütend auf diese Betreuungsperson, weil sie mir das Leben so schwer gemacht hat. Anstatt zu erklären, warum die Eltern nicht für mich einkaufen sollen hat sie sich aufgeregt und geschimpft, dass ich die Einkäufe annehme. Noch immer fällt es mir schwer darüber hinwegzukommen. So wie viele andere negative Erinnerungen unüberwindbar scheinen.
Bald werde ich 34 und es kommt mir immer noch vor, als wäre ich 18 und hätte noch das ganze Leben vor mir, hätte noch nichts erreicht und setze immer noch den ganzen Tag alleine zu Hause ohne Beschäftigung. Nur, dass ich heute mehr Möglichkeiten habe als früher, wo ich noch bei den Eltern gewohnt habe und nicht mal alleine raus durfte. Heute kann ich jederzeit alleine raus, aber weiß nicht wohin? Denn alleine ist es langweilig. Besoffen fühlt sich die Welt ein bisschen interessanter an, aber besser ist es auch nicht.
Früher habe ich mir so viel vorgestellt und vorgenommen. Dass ich die Welt erkunde und entdecke und die Freizeit genieße. und nun, wo ich sie habe, habe ich keine Lust und setze den ganzen Tag nur drinne, weil es nicht anstrengend ist. Vater löst immer noch Ängste aus wenn er sagt, dass ich entführt oder abgestochen werde, wenn ich ganz alleine irgendwo hingehe oder unterwegs bin. Bine hat zumindest gesagt, dass sie oft alleine unterwegs ist, zu Fuß nach timmendorf geht oder mit dem Fahrrad überall hinfährt. In der Nacht um 2 Uhr vom Bahnhof 3 km nach Hause läuft. Alleine. Und ihr es noch nie was passiert.
Die Gedanken, dass mein Leben eine große Katastrophe ist, werden immer realer. 
Ich habe keine Ausbildung und weiß nicht, wie es weitergeht. Ich will nicht jeden Tag um 6 Uhr früh aufstehen und mit dem Zug irgendwo hinfahren. Oder erst spät abends nach Hause kommen und den ganzen Tag nichts essen können, weil ich Kantinenessen nicht mag. Und vielleicht stehe ich mir auch nur selbst im Weg.
Vorhin habe ich noch gedacht, alles ist gut und bestens, und nun werde ich wieder mit der Realität konfrontiert. Denn nichts ist gut.

Geträumt habe ich heute, dass ich und tausend andere Menschen von Außerirdischen evakuiert worden, weil die Erde zerstört wurde. Ich glaube auch, dieser untergang ist unaufhaltbar. Auch wenn er anders aussehen wird, als die meisten es sich vorstellen. Der Verbot von Plastik ist nur ein Alibi. Selbst wenn Deutschland benzinautos verbietet, es kann die Welt nicht retten. Alle Maßnahmen dienen nur dazu, dass wir uns besser fühlen und keine schuldgefühle haben, wenn die Welt untergeht. Denn wir haben es versucht!


Motivationslos
Vergesslich 
Ameos Gruppen 



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen