Samstag, 21. August 2021

trennungsschmerz

Trennungsschmerz

In der letzten Nacht bin ich mit Angst aufgewacht und konnte dann nicht wieder einschlafen. Habe dann länger geschlafen als ich wollte und dann direkt dass wg Frühstück. Vielleicht das letzte Mal, denn in einer Woche ist schon der Umzug.
Naja, die Angst kam wegen Dave. Obwohl er immer so ernst und humorlos ist, denke ich an die schönen Erlebnisse zurück. Wie wir am See gegrillt haben, die Radtouren gemacht haben, zusammen Filme oder Spiele gespielt haben… 
Aber im Grunde ist er genau wie Don.
Hm er weiß nicht, dass ich weiß, was er so mit den anderen Frauen macht, und ich könnte mir auch einfach nichts anmerken lassen und einfach alles so weiterlaufen lassen wie bisher, aber irgendwie ist es nicht mehr dasselbe. Allein bei der Vorstellung, dass er sich immer wieder mit anderen verschiedenen Frauen trifft und ohne richtige Verhütung die Nächte mit denen verbringt, bereitet mir Übelkeit. Ich würde ihn nicht mal mehr küssen wollen. Nicht nur wegen der Tatsache, dass er mir das verschweigt während er mir verspricht, eine Beziehung mit mir aufbauen zu wollen, sondern auch wegen der Gefahr der Krankheiten. 
Aber ich hielt ihn immer für so ordentlich und höflich, dass ich ihnen das niemals im Leben zugetraut hätte. Und genau das macht es gerade sehr schwer für mich, damit zurechtzukommen.
Ebenso traurig ist dieses Gefühl, jetzt niemanden mehr zu haben, der mich mal besucht oder was mit mir unternimmt. Er war immer da, tut mir jeden Tag schreiben und das wird mir fehlen.

Andererseits habe ich schon neue Leute kennengelernt, auch wenn das alles erst nur virtuell ist. Aber ich kann wieder jemanden finden, wie ihn.
Die Angst vor Veränderungen und etwas neuem ist nur immer sehr stark. Ich weiß nie was passiert, wie es sein wird und das macht Angst.
Vielleicht wird er es ein paar Tage dauern, bis die Traurigkeit vorübergehen wird. Immerhin kannte ich ihn jetzt von Anfang an gerechnet über 6 Jahre. Aber da wir es in all der Zeit, selbst wenn wir uns jetzt erst drei Jahre in der Realität und nicht virtuell kennen, nicht geschafft haben eine Beziehung aufzubauen, wird daraus wohl sowieso nichts mehr werden. Selbst wenn er ein ehrlicher Mensch wäre.  Anders als bei Don bin ich jetzt aber traurig, dass es vorbei ist.

Ein bisschen habe ich Angst, dass ich dann in der neuen Wohnung wirklich ganz alleine immer dort sitzen werde. Sowie die Betreuer das vermutet hatten.
Einerseits will ich auch gerne Arbeit finden, vielleicht sogar eine Ausbildung, aber wenn ich mich gesund schreiben lasse und keine Grundsicherung mehr bekomme, kann es auch wieder sein dass ich Maßnahmen mitmachen muss. Teller waschen oder putzen. Und die Angst davor ist einfach zu stark. 

Auch, wenn ich in der WG keine richtigen Kontakte habe und eine Frau, die anfangs so nett war und mit mir viel gespielt hat wieder so komisch ist, und kaum mit mir spricht, werde ich das Haus hier vermissen. Einfach nur, weil ich weiß, dass hier immer jemand da ist. Man auf dem Flur anderen Hallo sagt.


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