Dienstag, 1. September 2020

kummer

 Obwohl Ich froh bin, endlich wieder Geld auf dem Konto zu haben, damit ich mir wieder was bestellen kann, war der Tag irgendwie scheiße.
Angefangen hat er alles ganz gut. Ich hatte Angst vor der gartengruppe und mich geärgert, wenn ich Urlaub nehme, dass mir dann die ganze Woche als Urlaub eingetragen wird zwangsläufig, und ich vielleicht nicht am Boots Ausflug freitags teilnehmen könnte, der wegen Regen schon zweimal verschoben wurde.
in der gartengruppe haben wir alle Fahrräder aus dem Schuppen rausgeholt, und den ausgefegt. eine Frau hatte sich beschwert, dass eine andere immer ihr Fahrrad in den Weg stellt und so wenig Platz ist. 
Eigentlich war das dann doch ganz nett. Die beiden, mit dem ich das gemacht habe, waren freundlich, was nicht schon irgendwie gewundert hat, da die eine Person mich eigentlich nicht mag, weil ich damals immer so viel wegen ihrer lauten Musik gemeckert habe. Aber vielleicht hat sie das nach einem Jahr auch schon nicht mehr so ernst in Erinnerung.
ich habe langsam gearbeitet und so getan, als wüsste ich, was ich tue und will, damit die anderen die Sachen übernehmen, die ich nicht machen will, wie die Spinnen Weben von den Wänden fähigen, damit ich nicht gefragt werde, ob ich das machen würde. Wenn ich dann nicht zielsicher eine Aufgabe hätte, mit der ich das ablehnen könnte, sage ich immer ja.
Danach war auch schon wieder Schluss, als das fertig war, weil die Betreuer was anderes zu tun hatten und nicht mehr dabei sein konnten. Dann habe ich mir eine Pizza gemacht.

den Tag habe ich wie die anderen Tage am PC verbracht und nicht mit jemanden unterhalten.

Irgendwann hat dann die Betreuerin von der Tagesstätte angerufen. Nur um mir wieder zu sagen, was ich alles falsch mache, hatte ich das Gefühl.
Sie hat nicht gehört, wie ich mich am Telefon gemeldet hat und dann gefragt, wer da ist. Wenn es nach ihr geht muss man sich immer mit Namen melden. dann hat sie mir gesagt, dass ich eigentlich keinen Urlaub hätte nehmen können, da sie ja selbst im Urlaub war. und dass ich einen Brief nach Eutin schicken muss, indem ich schreibe, dass ich die Tagesstätte verlängern will.
ob ich das überhaupt will, wird nicht gefragt. Ich soll es einfach machen. Das hat mich dann alles so geärgert, dass die Tränen kann. Niemanden interessiert, was ich will. Ich muss einfach immer alles machen.
Immer habe ich das Gefühl,dass ich nur ein Diener bin der immer tun muss, was andere sagen und wollen. Und nicht interessiert, was ich will oder denke oder fühle.
ich hatte oft gedacht, wenn ich eine Wohnung finde, könnte ich frei sein und bräuchte nicht zur Tagesstätte oder tun was andere wollen. Außer was Arbeit angeht vielleicht. Manchmal denke ich, wenn ich das nächste mal zum Jobcenter gehe, wäre alles besser, ich konnte sagen dass ich beim Ordnungsamt arbeiten will oder woanders. Tom hat erzählt, ein bekannter von ihm hat er gearbeitet und der viermal in der Woche für drei Stunden da und hat 1000 € verdient. Dass ich dann was bekomme wo ich ein paar Stunden jeden Tag bin, was mir gefällt und ich nicht mehr machen muss, was ich nicht will oder was doof ist. Aber das ist wahrscheinlich nicht die Realität.
Die Realität ist schlimmer. In der Realität muss ich in eine Maßnahme, muss mit dem Schulbus irgendwohin fahren jeden Tag, bin erst abends zu Hause, muss dort in Bereichen arbeiten, die mir nicht zusagen und es gibt keine Möglichkeit das zu beenden. 

Der Rest des Tages war damit gelaufen.
Irgendwann habe ich noch mal die alten Gläser aus der Küche weggebracht, weil ich Bewegung und Ablenkung brauchte.das hat aber nicht gereicht und darum bin ich dann noch mal zur Bank gefahren. Habe Geld geholt. wundert mich, dass man da drin kein Mundschutz tragen muss, obwohl es heißt, in allen geschlossenen öffentlichen Räumen muss der getragen werden. Aber an der Tür hängen so ein Zettel…

Dave ist jetzt im selben Haus in die kleinere Wohnung umgezogen. als ich vor einigen Tagen einkaufen war, um den Gutschein einzulösen, wo ich nur Socken gefunden habe weil das andere alles zu teuer war, hat eine Frau wegen einer Wohnung angerufen. Die wäre in der Stadt und ich könnte mir die angucken. Aber ich war so nervös, dass ich die Kosten nicht genau wusste und dann wurde gesagt, die ist wahrscheinlich zu teuer. Dann habe ich mich geärgert, weil ich das nicht so genau wusste…
Ich hatte auch wegen einer neu gebauten Wohnung angerufen irgendwo, aber als ich da endlich jemanden erreicht hat, wurde gesagt, dass schon alles vergeben ist. nächstes Jahr werden noch mehr neue Häuser fertiggestellt. Vielleicht finde ich da etwas. 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen