Wegen Corona ist dies nun schon die zweite Woche, wo ich zu Hause
bin. Voraussichtlich hat die Tagesstätte noch weitere zwei Wochen geschlossen.
Es herrscht kontaktverbot von mehr als zwei Menschen und ein Sicherheitsabstand
muss von allen eingehalten werden. Viele Geschäfte haben geschlossen, nur essen
kann man noch kaufen. So etwas gab es noch nie. Obwohl ich es langweilig finde,
nur drinnen sein zu können und nicht mit den Eltern zum Strand zum Drachen
fliegen fahren zu können oder irgendwo anders hin zu fahren zu können, sehe ich
es auch positiv. Ich habe ganz viel Zeit zum Putzen und für andere Sachen. Ich
habe mir so viel vorgenommen, dass ich noch nicht mal die Hälfte geschafft
habe, so sehr war ich mit Putzen beschäftigt.
Die Therapie in Lübeck findet zurzeit telefonisch statt.
Eigentlich sollte es gestern über Video laufen, aber wegen datenschutzgründen
ist das doch verboten worden und so fand das wieder über Telefon statt. Langsam
gewöhne ich mich daran, auch wenn es erst das zweite Mal war. Die Betreuer
rufen auch manchmal an. Das ist gut, so kann ich das Telefonieren üben.
Bei dem letzten Telefonat mit der Therapeutin aus Lübeck wurde
bekannt, dass die in zwei Monaten nach Hamburg geht. es sollte dafür gesorgt
werden, dass die Nachfolgerin sich gut mit mir versteht und alles passt,
trotzdem bin ich nervös und traurig. Ich habe Angst, dass die neue so streng
oder zickig ist und mich nicht versteht. Das ist meine größte Angst.
Irgendwie bekomme ich das Gefühl, dass alle netten Menschen von
mir weglaufen. Dadurch, dass ständig gewechselt wird. Angefangen hatte es
ungefähr 2015, wo ich von Lensahn Bqoh aus mit der dortigen Maßnahmen Leiterin
nach Oldenburg zu einem Psychologen zwecks Diagnostik gefahren bin. Der war
sehr nett und sympathisch. Der ging jedoch zwei Wochen später nach Hamburg.
Dann war ich bei einem anderen, der mir gar nicht gefallen hatte.
Weiter ging es ging es bei JobB, als sie dortige Maßnahmen
Leiterin, die gerne mein Buch gelesen hat und die dafür gesorgt hat, dass ich
mich in der Maßnahme sehr wohl gefühlt habe, ebenfalls aufgehört hat. Die
Nachfolger waren nicht so schlimm, abgesehen davon, dass ich von da an
Toiletten putzen musste und alles schlimmer wurde, aber ich habe sie jeden Tag
vermisst.
Dann bin ich in die WG umgezogen. Frau R., Die ich bei dem
einführungsgespräch kennengelernt habe, hätte die Bezugs Betreuung übernommen.
Aber direkt nach meinem Einzug ist die fortgegangen, sodass eine andere
Betreuerin das übernommen hat. Damals hielt ich sie für forsch und war froh,
als es nach wenigen Wochen einen Wechsel zu einer neuen Betreuerin gab.
Mittlerweile wünsche ich mir die vorige zurück.
In der Tagesstätte hatte ich auch zuerst die jüngere Betreuerin,
die dafür einsteht, dass Menschen nicht fremdbestimmt werden und so gut wie nie
schimpft. Auch hier gab es nach kurzer Zeit einen Wechsel zu einer anderen,
weil die sich mehr um mich gekümmert hatte und meinte, ein Wechsel wäre gut.
das ist zwar gut und besser als eine, der alles gleichgültig ist und die sich nur
im Ernstfall kümmert, aber die ist streng und hat immer recht.
Nun der Wechsel der Therapeutin aus Lübeck, und nach dieser
Aufzählung sollte es verständlich sein, dass ich mir Sorgen bezüglich der
Sympathie da Nachfolgerin mache.
Heute um 9 Uhr fahre ich zur Tagesstätte, weil die Betreuerin
angerufen hatte. Wegen ein Gespräch. Die WG Betreuerin ruft an und fragt, wie
die Woche war. ich finde es schön, dass es andere Menschen gibt, die an mich
denken, auch wenn das nur beruflich ist und ich glaube, dass es letztlich auch
nichts bringt. Depressionen sind stark und sie kommen immer wieder und ich habe
die Sorge, dass sie irgendwann die Macht haben werden komplett über mich.
Nichts kann daran etwas ändern. Außer ein Wunder. Und Wunder gibt es nicht.
Ich gucke wieder eine lustige Serie. Lachen tut gut. Ich habe so
lange nicht gelacht und finde so wenig Sachen, über die ich lachen kann.
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