Freitag, 17. März 2023

es ist wie es ist.

17.3.23

Es ist wie es ist.

Wenn die Ängste und Depression besonders stark werden, fühle ich mich richtig krank. Müde und erschöpft und will nur im Bett liegen. Es fühlt sich an wie eine Grippe, nur ohne Erkältungssymptome.
Gestern lag ich fast den ganzen Tag im Bett. Wollte schlafen und hatte Musik an, und mich von den Gedanken abzulenken, die immer wieder kommen.
Ich bin innerlich frustriert weil alles so ist, wie es ist. Weil ich fast jeden Tag alleine bin, keine Aussicht auf eine positive Zukunft habe... Weil ich in der Schule immer geärgert wurde und den Ängsten ausgesetzt war, jeden Tag. Stummelchen haben sie immer gerufen und gelacht, weil ich mich nicht getraut habe irgendwas zu sagen und dadurch haben sich die Ängste noch verstärkt. Hilfe gab es nie und die Eltern meinten immer nur, ich soll es aushalten, denn wenn die was sagen würden dagegen, würde es nur schlimmer werden. Besser wurde es nie , und heute gebe ich solchen Situationen die Schuld daran, dass das Leben heute noch so ist wie es jetzt ist. Dass ich wegen den Ängsten keine vernünftige Arbeit oder Ausbildung habe und immer noch alleine bin. Wie damals.
Es löst herzrasen und Panik aus wenn ich daran denke, die nächsten 10 Jahre noch alleine zu sein.

Naja. Die Frist von der frauenärzte, zwei Tage Zeit um ihre Forderungen zu begleichen, läuft heute aus. Wobei auf dem zweiten Brief eine ungültige Frist steht, da ist das gleiche Datum ist wie das Absendedatum des Briefes.
Der gesetzliche Betreuer hat weiterhin nicht auf meine Nachricht reagiert. Die ambulante ist im Urlaub und ich traue mich nicht die Vertretung anzuschreiben. Dann müsste ich alles komplett von vorne erklären und abgesehen davon sollte eigentlich der rechtliche Betreuer Ansprechpartner für solche Situationen darstellen und sich auskennen. 
Immerhin könnte ich beweisen, dass ich nicht untätig war und mich an ihn gewendet habe. Was soll ich sonst tun?
Leute im Internet, die ich oft bei solchen Sachen frage, meinen auch, die Forderungen sind ungültig, der Arzt ist unseriös... 
Aber es macht mich nervös, keine Antwort zu kriegen. So viele Fragen. Ob die mir überhaupt eine Leistung in Rechnung stellen darf, die eigentlich die Krankenkasse bezahlen muss? Außerdem hätte sie sonst vor der Behandlung sagen müssen dass es etwas kostet. Die Betreuerin war dabei und kann bezeugen dass von kosten nichts erwähnt wurde. 
Und ob mit die Behandlung nur als Strafe für die Bewertung in Rechnung gestellt wird?

Die Stimmung ist nicht mehr so verzweifelt und schon einigermaßen wieder gut an diesem Tag. Nach gestern. Ich sehe ein, dass ich nachlässig war und mich in der Bewertung zu sehr verallgemeinert habe. Ich habe mich falsch artikuliert und nun den Ärger deswegen. 
Zuerst hatte ich Panik vor den Konsequenzen aber nun denke ich darüber nach, wie es wäre ins Gefängnis zu kommen oder vor Gericht zu sein. Nicht die Ängste sollten im Vordergrund stehen sondern ich versuche, daran auch etwas positives zu sehen. Die Eintönigkeit des Lebens verändert sich mal. Ich erlebe etwas neues. Auch wenn das nicht positiv ist. Wenn selbst schlimme Straftäter nur Bewerbung bekommen, was sollte mir dann schon passieren?
Meine größte Sorge ist, dass ich bei einer Gefängnisstrafe die Vögel oder die Wohnung verlieren könnte. Isolation bin ich gewohnt. Sofern die Ärztin wirklich 15000 € einklagen will. Ich kann mir gut vorstellen wie wütend und frustriert sie war, als sie gelesen hat, dass ich mich über die Wartezeiten beschwert hab. Immerhin hängen auch in der Praxis viele Zettel, dass man sich nicht aufregen soll über längere Wartezeiten. Und ich kann mir gut vorstellen dass sie sich dann über Leute aufregt, die sich über sowas aufregen.


Aber immerhin kann das Amt mich nicht zum toilettenputzen schicken, wenn ich im Gefängnis wäre. Und sollte ich vom Gericht zu so einer Strafe verurteilt werden, hat das wenigstens einen Sinn. Anders als die Leute vom Amt, die das nur willkürlich machen oder sich daran erfreuen, während sie selbst auf ihrem Bürostuhl den ganzen Tag sitzen können.

Manchmal habe ich das Gefühl nicht mehr klar denken zu können. Und nachdem ich nun schon die ganze Woche alleine zu Hause sitze, die Betreuerin im Urlaub ist und ich keine Termine habe außer Musikgruppe in der WG, fühle ich mich fast schon wieder so isoliert wie früher als ich noch bei den Eltern gewohnt habe. So viele Jahre, wo nichts passiert ist, wo alles langweilig war und die Depression immer stärker werden konnte.
Egal was passiert, an dieser grundlegenden Situation ändert sich einfach nichts.
Selbst wenn ich will sechs Wochen in die Tagesklinik ginge, danach wäre wieder alles so wie vorher. Und die dortige Ärztin sagt auch immer nur, dass ich zu anspruchsvoll bin, wenn ich eine teilzeitarbeitsstelle in meiner Stadt in einem Büro möchte... Und außer putzen keine große Wahl habe ... und das macht es auch nicht besser. Im Gegenteil.
Ein paar Bekannte, die mich hin und wieder besuchen, eventuell einmal in der Woche, sind zwar eine Ablenkung, aber besser ist alles dadurch auch nicht.
Ich sitze die ganze Zeit nur hier drinne, alleine und habe Angst, den Müll rauszubringen. Angst das Haus zu verlassen aus Angst, von den Nachbarn auf den Müll angesprochen zu werden. Obwohl ich nichts falsch mache. Wenn denen irgendwas stört, ist ein anderer dafür verantwortlich, aber ich weiß auch nicht genau was da los ist. Ich vermute nur dass die denken, dass ich das bin. Eigentlich kann es mir egal sein.

Jetzt gerade gucke ich eine Frauenknast Serie und nachher ist Musikgruppe. Die Eltern sind krank im Bett zu Hause. Gerade habe ich Angst, auf den Rückweg von der Musikgruppe dem postboten zu begegnen, der mir weitere Einschreiben mit Forderungen von der Ärztin übergeben will. Wenn der Klingelt, öffne ich nicht. Erst nächste Woche, wenn die Betreuerin wieder da ist. Die antwortet immerhin auf Nachrichten.

Am liebsten würde ich das Medikament zum Schlafen nehmen und bis nächste Woche durchschlafen. Besser als umzusetzen, nachzudenken und traurig zu sein und Angst zu haben.
Das ist nicht gut.
Versuche innerlich, die Situation erstmal zur Seite zu schieben. Nachher hat ein Paket wegbringen und versuchen die Sonne zu genießen.
Es fällt mir sehr schwer mich auf den Fernseher zu konzentrieren. Und Bücher lesen schaffe ich erst recht nicht. Auch wenn ich es will und immer wieder Versuche. Es schieben sich immer wieder Gedanken in den Weg.

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