Donnerstag, 20. Februar 2020

Kopfweh von Weinen


Heute war wieder ein ganz dunkler Tag. Es begann bereits am frühen Morgen. Ich fühle mich niedergeschlagen und traurig, weil an meinem Fahrrad einige Sachen kaputt sind und ich nicht weiß, wie das zu reparieren ist. Traue mich nicht, andere zu fragen und in den fahrradladen wurde das so teuer ist will ich nicht so gerne. Die Eltern wollen das auch nicht. Und alleine kann ich das nicht.

Ungerechtigkeiten ärgern mich immer noch ständig sehr. Obwohl in der Tagesstätte beim Frühstück keine Handys zugelassen sind, saß eine Betreuerin die ganze halbe Stunde davor. Das hat mich wütend gemacht.
Heute fand ein Ausflug in eine Gärtnerei Statt. Ich hatte ständig das Gefühl, weinen zu müssen. Eigentlich wollte ich mich mit dem Handy irgendwo auf eine Bank setzen und die Zeit abwarten, denn Blumen würde ich da sowieso nicht kaufen. dann bin ich aber mit einer anderen Frau rumgegangen und habe mich ein bisschen unterhalten und das hat mich abgelenkt.

ich fühle mich schon die letzten Tage über nur müde und erschöpft. Aber wenn ich mich hinlege kann ich auch nicht schlafen.
Ich fühle mich schwach und Elend. Wie ein Stein. Am Abend wurde es wieder ganz schlimm. So viele Sorgen schlugen auf mich ein.
ich bin ein halbes Jahr arbeitsunfähig und werde vielleicht irgendwann noch mal zur Nachuntersuchung nach Lübeck müssen. davor habe ich große Angst, weil das ein neuer Weg ist. Ein neuer Ort, wo ich nicht weiß, wie da der Bus fährt oder wie die Haltestelle heißt. Allein davor, dass alles wieder herauszufinden habe ich Angst. für die Betreuerin ist es aber selbstverständlich, dass ich das alleine alles schaffe, denn ich kann ja nach Lübeck fahren und das mache ich ja jetzt jede Woche ohne Probleme. Jeden Mittwoch. die Therapie ist nicht schlecht, und wenn ich anschließend noch am Bahnhof was esse und nicht ganz ausgehungert nach Hause komme, ist alles gut.

Positiv ist, dass ich herausgefunden habe, dass ich im Rentenalter wahrscheinlich nicht mittellos und obdachlos sein werde, weil ich noch nie gearbeitet habe und nicht in Vollzeit arbeiten kann und will, und deswegen keine Rente bekommen würde. Selbst Menschen, die ihr Leben lang in Vollzeit beschäftigt waren, haben nur ganz wenig Rente, und das bedeutet für mich, dass eine Arbeit in Vollzeit genauso viel wert ist wie eine in Teilzeit. Wenig Geld hat man ohnehin.

Freunde hätte ich gerne, aber das schaffe ich auch nicht. Die Menschen, die ich aus früheren Maßnahmen in *** kannte, wollen anscheinend keinen Kontakt mehr. Die haben bessere Menschen in ihrem Umfeld. und ich denke, sehe ich mich bei einer Mitbewohnerin hier im Haus über mir ständig über die laute Musik aufrege und beschwere, mögen die anderen mich auch nicht mehr. Die sind mit derjenigen befreundet und ja…
Die Jesus Frau sprich gar nicht mehr mit mir. wobei das vielleicht auch daran liegen kann, dass die mit meiner Schüchternheit nicht umgehen kann.

Es ist 22 Uhr gleich und ich kann nicht schlafen, weil ich zum eigentlich müde bin und nur weinen muss weil alles so hoffnungslos erscheint.
ich hatte mir das Auto, was jemand mir damals für 800 € überlassen wollte, nicht nur nicht gekauft, weil die Eltern sagen, dass es von 2003 viel zu alt ist und schnell kaputtgeht, sondern auch, weil ich Angst habe, alleine Auto zu fahren. Erst jetzt, wo ich mir vorstelle wie es wäre wenn ich das hätte, wird mir das bewusst.

vielleicht sollte ich jetzt etwas von den Tropfen nehmen, wie ich noch habe, denn die machen müde und dann kann ich gut schlafen. Eigentlich wollte ich die nicht nehmen, wenn ich am nächsten Tag früh aufstehen muss, aber jetzt habe ich Angst, dass ich wieder die ganze Nacht oder viel zu lange wach liege und dann am nächsten Morgen sowieso sehr müde sein werde. Von daher macht das keinen Unterschied.
allerdings traue ich mich nicht wirklich, die aus dem Kühlschrank zu holen, weil ich nicht will, dass mir jemand über den Weg läuft und die Tränen sieht.

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